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Das sind die Gründe für die Platini-Verhaftung

Ex-UEFA-Boss unter Bestechungsverdacht. 64-Jährige hat sich jedoch "nichts vorzuwerfen".

Das sind die Gründe für die Platini-Verhaftung Foto: © getty

Wenige Stunden nach seiner angeblichen Festnahme in Paris lässt Ex-UEFA-Präsident Michel Platini am Dienstag über seinen Anwalt mitteilen, dass es sich bloß um eine Zeugenaussage gehandelt habe.

Platini habe als "Zeuge" alle Fragen beantwortet und weißt die Vorwürfe zurück. Grund für die von der französischen Polizei durchgeführte Aktion war unter anderem ein Bestechungsverdacht im Zuge der umstrittenen Vergabe der WM 2022 nach Katar.

Laut der französischen Online-Plattform Mediapart interessieren sich die Ermittler um Platinis Treffen im Elysee-Palast Ende November 2010 mit dem damaligen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy und dem heutigen Emir tamim bin Hamad Al-Thani des Emirats Katar. Wenige Stunden darauf, am 2. Dezember 2010 wurden die WM-Turniere 2018 an Russland und 2022 an Katar vergeben.

Immer wieder Anschuldigungen

Seitdem hielten sich massive Anschuldigungen von unlauteren Machenschaften bis hin zu Korruptionsvorwürfen gegen die Gastgeberländer und mehrere frühere FIFA-Funktionäre. Platini hatte damals öffentlich Katar unterstützt. Schon 2015 hatte der damalige FIFA-Präsident Joseph Blatter von einer Absprache über die Stimmenvergabe gesprochen und das Treffen im Elysee-Palast erwähnt. Danach habe sich das Stimmenverhältnis zugunsten von Katar gegenüber den USA geändert.

 

Der früherer Weltklasse-Spieler Platini ist bereits seit Jahren aus der Fußballwelt verbannt. Platini wurde von der FIFA-Ethikkommission 2015 zunächst für acht Jahre für alle Fußball-Aktivitäten gesperrt. Die Strafe wurde aber später auf vier Jahre reduziert. Grund war eine dubiose Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken, die er 2011 von Blatter erhalten hatte. Laut Blatter und Platini handelte es sich um eine verspätete Honorarzahlung für Platinis FIFA-Arbeit in den Jahren 1998 bis 2002.

Auch ehemalige Sport-Beraterin von Sarkozy in Gewahrsam

Wie französische Medien weiter berichteten, nahmen die Anti-Korruptions-Ermittler auch eine frühere Sport-Beraterin von Sarkozy in einem Pariser Vorort in Gewahrsam. Angehört wurde demnach auch der frühere Elysee-Generalsekretär Claude Gueant, der unter Sarkozy diente. Der frühere Spitzenbeamte habe sich aber weiter frei bewegen können und sei nicht in Gewahrsam genommen worden. Der Polizeigewahrsam ist bei Anhörungen von Ermittlern bei Finanzuntersuchungen in Frankreich keine Seltenheit.

Platini galt vor seiner Sperre als Favorit auf die Nachfolge von Blatter als FIFA-Präsident. Nach seinem Ausschluss setzte sich überraschend sein ehemaliger enger Vertrauter Gianni Infantino bei der Wahl zum Weltverbands-Boss durch. Platinis Sperre läuft im Oktober 2019 aus. Ob der ehemalige Weltklasse-Spieler wieder in die Sportfunktionärswelt zurückkehren kann, ist nun offener denn je.

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