Jetzt muss sich Louis Van Gaal einiges gefallen lassen. Nach Niederlandes WM-Viertelfinalaus gegen Argentinien steht der kürzlich abgetretene Bondscoach in der Heimat mächtig in der Kritik.
Dabei knöpft sich vor allem "Voetbal International" den 71-Jährigen vor. Das Magazin kritisiert die Spielweise von "Oranje" unter seiner Führung.
"Van Gaal wollte so sehr Weltmeister werden, dass er dafür die Kernwerte des niederländischen Fußballs, des offensiven, abenteuerlichen und kreativen Spiels, verschacherte. Unter ihm hat Oranje vielleicht kein Spiel verloren, dafür aber sein Image", sind die deutlichen Worte von "Voetbal International" in Richtung Van Gaal.
Weiters fällt das niederländische Magazin mit den Worten "Gelingt das nicht, bist du gescheitert" ein vernichtendes Urteil gegen den "Tulpengeneral". Damit wollte das Medium auf die ungewohnte Taktik des Trainers hinaus, mit der Van Gaal den WM-Titel in die Niederlande bringen wollte.
Die niederländische DNA ist verloren gegangen
In Katar lief die "Elftal" mit einer Dreier- bzw. Fünferkette auf, welche taktisch defensiv ausgelegt war.
"Als Oranje hast du eine Kultur zu pflegen, mit der niederländische Spieler und Trainer zu Exportschlager wurden. Nur durch diese Kultur, die eigene DNA, sind niederländische Spieler und Trainer im Ausland geliebt und begehrt", erinnert "Voetbal International" an das offensive 4-3-3-System, dass das niederländische Spiel lange Zeit prägte.
Wenn man bedenkt, dass der 71-Jährige bei seiner dritten Amtszeit als Bondscoach in 20 Spielen in der regulären Spielzeit kein Spiel verlor, sind dies harte Worte. Pikant ist, dass "Voetbal International" ein Medium war, das von Van Gaal boykottiert wurde und deshalb auch das Verhältnis nicht das beste war.
Das Kapitel Louis Van Gaal als Cheftrainer der Niederlande ist damit endgültig beendet. Ronald Koeman wird das Amt des Bondscoaches übernehmen.
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