Es gibt wenige WM-Momente, die so prägend waren, wie die "Hand Gottes" 1986.
Die Szene, als Diego Maradona im Viertelfinale gegen England (2:1) im Sprung die Hand zur Hilfe nahm und so den Ball unbestraft zum zwischenzeitlichen 1:0 im Tor unterbrachte, geht bis heute um die Welt - auch noch nach dem Tod des argentinischen Superstars im November 2020.
Der sagenumwobene Ball machte den damaligen Schiedsrichter Ali Bin Nasser (78) nun reich. Laut "The Sun" wurde das runde Leder am Mittwoch für zwei Millionen Pfund, umgerechnet rund 2,3 Millionen Euro, versteigert.
Seit 1986 war der Ball in Besitz des Unparteiischen, obwohl er durch seinen Fehler erst berühmt wurde. Als er sich für die Auktion entschied, wurde er dafür kritisiert, aus seinem damaligen Fehler auch noch Profit zu schlagen. "Ich verkaufe den Ball trotzdem. Es ist mir egal, was ihr denkt", ließ dieser in der "Sun" wissen.
"Ein wenig mit dem Kopf, ein wenig mit der Hand Gottes"
Damals war auch nur ein Ball über die gesamte Spieldauer im Spiel. Maradona verteidigte sein Vergehen im Jahr 1986, er habe "das Tor ein wenig mit dem Kopf Maradonas und ein wenig mit der Hand Gottes erzielt."
Da der Adidas-Azteca-Ball vom Auktionshaus Graham Budd jedoch auf 2,5 bis drei Millionen Pfund geschätzt wurde und er nur um zwei Millionen wegging, wird noch geprüft, ob der Verkaufspreis akzeptabel ist.
Englands Ex-Teamspieler Gary Lineker ist über den Verkauf empört. "Wie zum Teufel ist der Schiedsrichter an den Ball gekommen? Ich freue mich so sehr, dass er für seinen Fehler auch noch abkassiert", dürfte der damalige Mittelfeldspieler das ungerechtfertigte WM-Aus noch immer nicht verkraftet haben.