Kroatien triumphiert im Spiel um Platz drei gegen Marokko mit 2:1. Zum zweiten Mal nach 1998 erobern die Kroaten den dritten Platz bei einer Weltmeisterschaft.
Schlagartig unterläuft Marokko-Goalie Bono in der Frühphase ein Patzer, der fast ein schnelles Gegentor für die Afrikaner bedeutet hätte. Kroatien bringt den Schlussmann mit hohem Pressing in Verlegenheit, bei einem Passversuch verreißt Bono der Ball und kullert an der Linie knapp vorbei am Tor (2.).
Beim Gegentor hat der Torhüter aber keine Chance - Lovro Majer führt einen Freistoß aus, flankt in den Sechzehner, wo Ivan Perisic mit dem Kopf auf Josko Gvardiol weiterleitet und der Innenverteidiger vollendet eine einstudierte Freistoßvariante sehenswert mit einem Flugkopfball (7.).
Marokko stellt nach dem Gegentreffer auch seine Standardstärke unter Beweis. Hakim Ziyech schlägt eine Freistoßflanke, die Majer unfreiwillig mit dem Kopf in einem hohen Bogen verlängert. Achraf Dari ist der Nutznießer und erzielt ebenfalls per Kopf den prompten Ausgleich (9.).
Die erste Halbzeit entwickelt sich zu einer unterhaltsamen mit leichten Vorteilen für Kroatien. Andrej Kramaric mit dem Kopf (18.) und Luka Modric mit seinem schwachen linken Fuß (24.) können Bono nicht überwinden. Aber die Marokkaner können spielerisch dagegen halten. Youssef En-Nesyri köpft die Kugel nach einer Ecke jedoch am Tor vorbei (37.).
En-Nesyri verpasst den erneuten Ausgleich
Kurz vor der Halbzeit besorgt Mislav Orsic die erneute Führung Kroatiens. Nach Zuspiel von Marko Livaja zirkelt Orsic den Ball schön mit dem Innenrist Richtung langes Eck und das Spielgerät landet per Innenpfosten im Tor (42.).
Nach dem Seitenwechsel ändert sich das Spielgeschehen, große Möglichkeiten sind Mangelware. Eher überwiegen in der zweiten Halbzeit brisante Strafraumszenen, sowie Reklamationen auf beiden Seiten.
Marokko hat bei einer Szene Glück, dass kein Elfmeter für Kroatien gegeben wird: Gvardiol wird von Amrabat klar am Bein getroffen, aber der Schiedsrichter gibt keinen Elfer, genauso wie der VAR (74.).
Im Nachfassen haben die Marokkaner doch die riesige Chance auf den erneuten Ausgleich, aber Kroatien-Goalie Dominik Livakovic ist bei einem Schuss von En-Nesyri zur Stelle (75.). In der Nachspielzeit verpasst wieder der Stürmer des FC Sevilla per Kopf das 2:2, sein Versuch geht knapp über das Tor.
Damit gewinnen die Kroaten das "kleine Finale" und sichern sich nach 1998 zum zweiten Mal den dritten WM-Platz.
VIDEO: Das müsst ihr zum Spiel um Platz 3 wissen