Das Spiel über die Flanken wird die Weltmeisterschaft in Katar entscheiden.
Davon geht zumindest Trainerlegende Arsene Wenger aus, mittlerweile beim Weltverband FIFA Direktor für globale Fußballentwicklung.
Der langjährige Startrainer von Arsenal London untermauerte seine Meinung mit einer Statistik aus der Gruppenphase, wonach die Anzahl der Tore, die über die Seiten vorbereitet worden sind, gegenüber der WM 2018 um 83 Prozent gestiegen sind.
Eine technische Analyse der FIFA hat demnach ergeben, dass die Mannschaften die Defensive im Zentrum massiert haben und die Gegner dadurch gezwungen sind, über links und rechts ihre Angriffe vorzutragen. "Die Mannschaften blockieren die Mitte des Spielfelds und öffnen daher die Seiten mehr. Das bedeutet, dass die besten Mannschaften mit den besten Außenspielern die besten Chancen haben, die Weltmeisterschaft zu gewinnen", erklärte Wenger am Sonntagabend in Doha.
Klinsmann pflichtet Wenger bei
Jürgen Klinsmann, Mitglied der Technischen Studiengruppe der FIFA, stimmte der Analyse zu und erklärte damit auch die geringere Anzahl an Torschüssen.
"Es ist für Mannschaften wirklich schwierig, in der Mitte durchzubrechen. Abwehr und Mittelfeld sind so eng beieinander, dass es keine Chance gibt, abzudrücken", sagte der ehemalige deutsche Teamchef. Das führt laut Klinsmann dazu, dass Offensivspieler auch seltener in 1-gegen-1-Situationen mit den Verteidigern kommen.
Eine signifikante Änderung gibt es auch beim Torhüter-Spiel. Waren beim Turnier 2018 die Torhüter in der Gruppenphase 443 Mal Anspielstationen, so erhielten sie in Katar 726 Pässe. "Das bedeutet, dass das technische Niveau eines Torhüters, die Bälle mit den Füßen zu verteilen, zu einem entscheidenden Element der Qualität einer Mannschaft geworden ist", analysierte Wenger.