Der 12. September 1990 gilt als einer der peinlichsten Tage in der Geschichte der ÖFB-Länderspiele. Österreich unterlag im schwedischen Landskrona gegen Färöer mit 0:1. Das EM-Quali-Spiel musste in Schweden gespielt werden, da die Färinger auf ihren rauen Inseln im Atlantik noch kein Fußballstadion vorweisen konnten, das den UEFA-Bestimmungen entsprach.
Nach ihrem sensationellen Sieg in ihrem allerersten Bewerbsspiel gegen den ÖFB wurde für die "Helden von Landskrona" in Toshavn - der Hauptstadt der Färöer - ein Nationalstadion mit Kunstrasen errichtet. Dort muss die ÖFB-Auswahl am Samstag (ab 20:45 Uhr im LIVE-Ticker) antreten und drei Punkte erobern, um nicht endgültig ihren Teamchef zu verlieren.
Denn so wie einst im Jahr 1990 Josef Hickersberger würde wohl auch Franco Foda mit einer Niederlage bei den Färingern seinen Teamchef-Job los sein. In einem Interview mit den Salzburger Nachrichten meint der 73-jährige Niederösterreicher dazu: "Sollte das Spiel tatsächlich verloren gehen, dann könnte sein, dass Foda zurücktritt oder der ÖFB seinen Vertrag kündigt."
Hickersberger meint im SN-Interview weiter: "Eigentlich müsste eine funktionierende Nationalmannschaft gegen einen Fußballzwerg mit dem Präsidenten auf der Trainerbank gewinnen. Letztendlich ist aber der Teamchef für die Leistungen der Mannschaft verantwortlich und steht deswegen bei Blamagen zu Recht in der Kritik."
Für den in Amstetten geborenen Niederösterreicher, der mit der ÖFB-Auswahl als Spieler (1978 in Argentinien) und Trainer (1990 in Italien) bei einer WM-Endrunde dabei war und Österreichs Teamchef bei der Heim-Euro 2008 war, bedeutete die Pleite gegen Färör "die schlimmste Niederlage, die man sich vorstellen kann".
Wie "Hicke" heute damit umgeht? Gegenüber den SN meint er: "Mit über 30 Jahren Abstand ist die Pleite leichter zu ertragen als unmittelbar danach. Heute sehe ich es emotionslos und entspannt. Am Samstag wird sich Österreich nicht mehr blamieren, sondern sicher gewinnen."