Nach den Zusammenstößen zwischen ungarischen Fans und der Polizei während des WM-Qualifikationsspiels von England gegen Ungarn (1:1) will der englische Fußballverband den Vorfall untersuchen und dem Weltverband FIFA melden. Dem ungarischen Verband droht damit eine erneute Strafe.
Im Londoner Wembley-Stadion gerieten schon in der Anfangsphase der Partie am Dienstagabend Dutzende Einsatzkräfte auf den Tribünen mit Fans im Gästesektor aneinander. Die Polizei setzte Schlagstöcke ein. Kurz nach Beginn des Spiels hätten Beamte die Tribüne betreten, nachdem ein Ordner von einem Zuschauer rassistisch beleidigt wurde, wie es in einer Polizeimitteilung hieß. Daraufhin habe es Unruhe gegeben, an der andere Fans beteiligt waren. Die Ordnung sei aber schnell wieder hergestellt worden.
Vor dem Anpfiff hatten einzelne ungarische Fans gebuht, als die englischen Nationalspieler als Zeichen gegen Rassismus knieten und die Ungarn auf die "Respect"-Aufschrift auf ihren Trikots zeigten. Von den Pfiffen waren die englischen Spieler unbeeindruckt. "Wir wurden kritisiert, weil wir gekniet haben, und wir haben gemeinsam leidenschaftlich zusammengehalten", sagte Verteidiger Tyrone Mings. "Das hat uns als Mannschaft getragen. Es ändert sich nicht, wenn Leute Banner hochhalten oder anderer Meinung sind."
Unterbrechung auch in Tirana
Im September hatten ungarische Fans in Budapest englische Spieler rassistisch beleidigt, Gegenstände geworfen, Feuerwerkskörper gezündet und Treppen blockiert. Ungarns Nationalmannschaft war von der FIFA dafür mit einem Heimspiel in der WM-Qualifikation ohne Zuschauer bestraft worden.
Zu einer Spielunterbrechung von rund 20 Minuten kam es in Tirana, weil albanische Fans unmittelbar nach dem entscheidenden Treffer für die Polen durch Karol Swiderski (77.) beim Gastspiel in Alabanien Flaschen in Richtung des Torschützen warfen. Nach Schlusspfiff musste Swiderski ein Interview abbrechen, nachdem erneut Gegenstände in seine Richtung geflogen waren.
"Nach dem Tor flogen Flaschen hinein, es war ein wenig gefährlich. Aber wir haben uns nicht beirren lassen und das Spiel fertig gespielt", sagte Polen-Star Robert Lewandowski.
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