Die Einberufung von Ex-Salzburg-Stürmer Munas Dabbur in das israelische Aufgebot für die WM-Qualifikationsspiele im September sorgte in Israel im Vorfeld für Kontroversen. Im vergangenen Frühjahr während der Unruhen auf dem Tempelberg sorgte Dabbur mit einem Instagram-Beitrag für Aufregung, in dem er unter anderem das Koran-Zitat "Gott wird sich an den Sündern rächen" postete.
Bald darauf folgte eine Entschuldigung des Angehörigen der arabisch-muslimischen Minderheit, er wurde allerdings für die Juni-Länderspiele gegen Montenegro und Portugal nicht berücksichtigt. Bei seinem Comeback in der israelischen Nationalmannschaft am Mittwoch gegen die Färöer erzielte der bei der TSG Hoffenheim engagiert 29-Jährige prompt ein Tor.
Weniger angenehm wird wohl der Empfang sein, den Teile der israelischen Fans dem Stürmer in Haifa bereiten werden. Laut dem israelischen Journalisten Uri Levy könnte es auf den Tribünen des Sammy-Ofer-Stadions zu Protesten gegen Dabbur kommen. Zu befürchten sei auch, dass es zu Ausschreitungen zwischen israelischen Hardlinern und Mitgliedern der arabischen Minderheit aus dem Norden Israels, die Dabbur unterstützen, kommen könnte. In engsten Kreisen soll Angst davor umgehen, wie die Zuseher reagieren würden, sollte der Stürmer tatsächlich eingesetzt werden.
"Die Situation ist geklärt", betont Israels Teamchef Willi Ruttensteiner. Er wisse aber nicht, wie die Fans in Haifa den Stürmer empfangen werden. "Es kann sein, dass ein bisschen gebuht wird", versuchte Ruttensteiner im Vorfeld zu beschwichtigen. Auch Goalgetter Eran Zahavi war um Schlichtung des Konflikts bemüht. "Menschen machen Fehler, das passiert", so der Stürmer der PSV Eindhoven, der davon ausgeht, dass die Öffentlichkeit das gesamte Team unterstützen wird.