Der frühere niederländische Nationalspieler Ronald de Boer sorgt mit Aussagen über gestorbene ausländische Arbeiter in Katar für Aufregung.
"Da steht ein Wort gegen das andere. Es wird alles in einen Topf geworfen. Von der Lehrerin über die Reinigungskraft bis hin zum Bauarbeiter. Das ist der Stoff, aus dem diese Zahlen gemacht sind", sagt der 51-Jährige während einer Sendung des niederländischen Senders RTL.
Er bezieht sich auf Medienberichte über 6.500 tote Arbeiter auf den Baustellen in Katar im vergangenen Jahrzehnt.
"Das ist wirklich völliger Blödsinn. Sie haben alle Menschen aus diesen zehn Jahren in einen Topf geworfen. Das wird den Menschen nicht gerecht", sagt der Niederländer, der vom Organisationskomitee im Juni 2021 zum WM-Botschafter gekürt wurde.
"Es sterben Menschen. Egal wie traurig. Aber sie geben einem das Gefühl, dass die Leute von der Hitze des Stadions erschlagen werden."
Die Regierung Katars verwies darauf, dass die Sterberate angesichts von mehr als 1,4 Millionen Menschen aus der Region im Land im zu erwartenden Bereich liege.
Katar-Offizieller: Keine Regenbogenfahnen zeigen
Indes hat sich ein katarischer Sicherheitsverantwortlicher gegen das Zeigen von Regenbogenfahnen bei der Fußball-WM ausgesprochen, weil er mögliche Angriffe befürchtet.
Falls ein Fan "die Regenbogenfahne zeigt, und ich sie ihm wegnehme, geschieht dies nicht, weil ich sie wirklich nehmen will, um ihn zu beleidigen, sondern um ihn zu schützen", sagt Generalmajor Abdulasis Abdullah Al Ansari der Nachrichtenagentur AP.
"Weil wenn nicht ich es bin, könnte ihn jemand attackieren. Ich kann nicht für das Verhalten aller Menschen garantieren. Und ich werde ihm sagen: 'Bitte, es gibt keinen Grund, die Fahne hier zu zeigen'."
Al Ansari ist unter anderem der Vorsitzende des Nationalen Terrorismusbekämpfungs-Komitees im katarischen Innenministerium. Die Regenbogenfahne steht weltweit als Symbol für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt.
Amnesty International hatte zuletzt geurteilt, dass Frauen sowie lesbische, schwule, bisexuelle, trans-und intergeschlechtliche Menschen (LGBTI+) "sowohl durch Gesetze als auch im täglichen Leben weiterhin diskriminiert" würden. Homosexualität ist in Katar gesetzlich verboten.
Al Ansari sagte, dass er LGBTI+-Fans nicht empfehle, dass sie Katar fernbleiben sollen. "Bucht ein Zimmer zusammen, schlaft zusammen, das ist etwas, das uns nichts angeht", sagt er.
Wer seine Ansichten zur LGBTI-Situation demonstrieren wolle, solle das in einer Gesellschaft tun, "in der das akzeptiert wird".