Ryan Giggs ist nicht mehr Teil des walisischen Trainerstabs.
Die Manchester-United-Legende tritt nun offfiziell vom Amt des walisischen Nationaltrainers zurück, nachdem er seit November 2020 durch Robert Page vertreten wird.
Während Page, der Wales zur ersten WM-Teilnahme seit 1958 führte, von seiner Interimstrainer-Rolle eine Beförderung erhält, muss sich der 48-Jährige Giggs ab 8. August wegen häuslicher Gewalt vor Gericht verantworten.
Gewalt gegen Ex-Freundin
Der nun Ex-Nationaltrainer wird angeklagt, im Zeitraum von August 2017 bis November 2020 seine Ex-Freundin Kate Greville "kontrolliert und genötigt" zu haben, wie "skysports.com" berichtet.
Zudem steht ihm die Anklage auch wegen physischer Gewalt gegenüber seiner Ex-Freundin und deren Schwester Emma Greville bevor. Das Ereignis soll sich laut dem Bericht in seinem Anwesen am 1. November 2020 abgespielt haben.
Giggs weißt alle Anklagepunkte ab und plädiert auf unschuldig. Das Gerichtsverfahren ist für zwei Wochen angesetzt.
Giggs: "Ich werde die Momente in Ehren halten"
Sportlich darf sich Giggs die erste walisische WM-Teilnahme seit 1958 nicht zuschreiben. Denn Neo-Nationaltrainer Page führte die "Drachen" zum ersten Mal seit 1958 zu einer WM-Endrunde.
Der 47-Jährige hat das Team auch bei der EURO 2020 geleitet, wo man im Achtelfinale mit 0:4 gegen Dänemark ausschieht.
Giggs kündigte an, seine Trainerkarriere "zu einem späteren Zeitpunkt" wieder aufnehmen zu wollen. Die Football Association of Wales erklärte zum Rücktritt kurz und knapp: "Wir respektieren die persönliche Entscheidung von Ryan Giggs zum Rücktritt am 20. Juni 2022 und danken ihm für seine Dienste."
Der in Cardiff 13-fache Premier-League-Meister erklärte in seinem Statement: "Nach reiflicher Überlegung trete ich mit sofortiger Wirkung von meinem Amt als Trainer der walisischen Nationalmannschaft zurück. Es war eine Ehre und ein Privileg, mein Land zu betreuen, aber es ist nur richtig, dass der walisische Verband, der Trainerstab und die Spieler sich mit Sicherheit, Klarheit und ohne Spekulationen über die Position ihres Cheftrainers auf das Turnier vorbereiten."
Zur Gerichtsverhandlung betonte er: "Wie bereits bekannt ist, habe ich auf nicht schuldig plädiert, was die strafrechtlichen Vorwürfe angeht, die vor dem Manchester Crown Court verhandelt werden. Ich habe zwar Vertrauen in unsere Gerichte, aber ich hatte gehofft, dass der Fall früher verhandelt wird, damit ich meine Führungsaufgaben wieder wahrnehmen kann. Niemand hat die Schuld an der Verzögerung des Verfahrens."
"Ich möchte nicht, dass die Vorbereitungen des Landes auf die Fußballweltmeisterschaft in irgendeiner Weise durch das anhaltende Interesse an diesem Fall beeinträchtigt, destabilisiert oder gefährdet werden", erklärte Giggs seinen Rücktritt aus Sorge vor Störungen in der Mannschaft.
Und: "Ich hatte das Glück, in den drei Jahren, in denen ich die Nationalmannschaft betreut habe, einige unvergessliche Momente zu erleben. Ich bin stolz auf meine Bilanz und werde diese besonderen Momente für immer in Ehren halten."