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WM-Quali in Südamerika versinkt im Corona-Chaos

Lateinamerika als Virus-Hotspot, Spieler und Verantwortliche sind besorgt:

WM-Quali in Südamerika versinkt im Corona-Chaos Foto: © getty

Lateinamerika gilt als einer der Coronavirus-Hotspots schlechthin. Mittendrin versinken diverse Vereine derzeit im Chaos: Mehr als 15 Infizierte gibt es bei CR Flamengo nach einem Copa-Libertadores-Gastspiel in Ecuador, über ein Dutzend bei den Boca Juniors in Argentinien.

Ähnliches wird für den Beginn der WM-Qualifikation in Südamerika befürchtet, die am Donnerstag mit der Partie Argentinien gegen Ecuador in Buenos Aires beginnt.

Der Weltverband FIFA hatte zuletzt die WM-Qualifikation in anderen Regionen auf 2021 verlegt. Doch der südamerikanische Verband (CONMEBOL) bestätigte mit FIFA-Bewilligung Spiele am 8., 9. und 13. Oktober - und löste eine Abstelldiskussion, Kaderstreichungen und Last-Minute-Nominierungen aus.

Hohes Reiserisiko für rund 250 Spieler

Die Fußballervereinigung FIFPro warnte vor dem Reiserisiko für rund 250 Spieler, unter ihnen die Weltstars Lionel Messi (FC Barcelona), Neymar (Paris Saint-Germain), James Rodriguez (Everton) und Luis Suarez (Atletico Madrid).

Speziell Brasilien ist einer der Brennpunkte in Südamerika: Knapp 5 Millionen Infizierte wurden hier bereits verzeichnet. Trotzdem soll am Freitag in Sao Paulo der WM-Quali-Auftakt gegen Bolivien stattfinden.

Die FIFPro verweist unter anderem darauf, dass bei Ländern wie Argentinien, Kolumbien oder Uruguay viele bis alle Spieler im Ausland aktiv sind. Südamerikanische Stars sind zwar lange Länderspielreisen gewohnt und haben Routinen entwickelt.

Messi charterte für sich und andere Teamkollegen der argentinischen Nationalmannschaft wie Paulo Dybala (Juventus Turin) und Nicolas Otamendi (Benfica Lissabon) ein Flugzeug aus Spanien. Neymar wiederrum kam in Teresopolis bei Rio de Janeiro wie üblich mit einem Helikopter an.

Aber für eine WM-Qualifikation inmitten eines Corona-Hotspots bestehen keine Routinen.

"Es ist nicht schön, so zu spielen"

"Alles ist neu und anders", sagte Juninho Paulista, Koordinator des Brasilianischen Fußballverbandes CBF. "Es gab davor schon Tausend Sachen zu bedenken, und jetzt mit der Gesundheitskrise noch viel mehr. Das bedeutet eine Anpassung bei allem. Es ist nicht schön, so zu spielen."

Das bestätigt auch ein Blick auf die Sanitätsprotokolle für die Copa Libertadores. Diese waren nahezu wirkungslos gegen den unsichtbaren Gegner Corona. Verbände wie der CBF oder das argentinische Pendant AFA haben eigene Sicherheitsmaßnahmen getroffen.

Dazu gehören eine Spezialbetreuung für die Millionen teuren Stars, die Tausende Kilometer über den Atlantik fliegen: Mehrere Corona-Tests und strenge Maßnahmen wie Einzelzimmer und Fitnessraum-Benutzung nur in kleinen Gruppen. Zudem ist stets Mundschutz zu tragen abseits des Trainings.

Strenge Vorgaben

Während Argentiniens Kader und Trainerstab auf dem Verbandsgelände in Ezeiza nahe dem Flughafen von Buenos Aires kaserniert sind und das Gelände nicht verlassen darf, bekommen die Brasilianer zwischen den beiden Partien keinen freien Tag.

Der argentinische Stürmer Eduardo Salvio betonte: "Wir müssen uns weiter an die Sicherheitsprotokolle gewöhnen, die in den Vereinen schon umgesetzt wurden, und hart dafür arbeiten, bei der Qualifikation voranzukommen. 

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