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WM-Vergabe an Saudi-Arabien: DFB erntet viel Kritik

Die Vergabe an den Wüstenstaat ist heftig umstritten. Das sorgt bei einer ehemaligen DFB-Teamchefin für ordentlich Unmut.

WM-Vergabe an Saudi-Arabien: DFB erntet viel Kritik Foto: © getty

Die ehemalige deutsche Frauen-Nationalteam-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg hat ihren ehemaligen Arbeitgeber für dessen Verhalten bei der Vergabe der Männer-Fußball-WM an Saudi-Arabien deutlich kritisiert.

"Wir haben viel im DFB zu meiner Zeit über Haltung haben und Haltung leben gesprochen. Ich finde, hier hätte man erwarten können, dass man sich zumindest enthält und damit auch ein Statement setzt", sagte Voss-Tecklenburg am späten Mittwochabend im "ZDF".

Wenige Stunden zuvor hatte der Weltverband FIFA Saudi-Arabien bei einem Online-Kongress per Akklamation den Zuschlag für die Weltmeisterschaft in zehn Jahren erteilt.

Diese Länder haben den Zuschlag für die WM 2030 und 2034 erhalten >>>

Einen Gegenkandidaten gab es ebenso wenig wie bei der Vergabe der WM 2030 an Spanien, Marokko und Portugal. Bei dem Weltturnier in sechs Jahren wird zudem jeweils ein Spiel in Argentinien, Uruguay und Paraguay stattfinden.

"Hätte mir etwas anderes gewünscht"

Die FIFA hatte Saudi-Arabien bei der Bewertung der Bewerbung ein "mittleres Risiko" in Menschenrechtsfragen attestiert. Das Organisationskomitee verspricht weitreichende Reformen. Voss-Tecklenburg hätte sich vom DFB mehr Widerstand gewünscht.

"Wir können Dinge nicht einerseits anprangern und uns dann mit diesem Verständnis wieder rausreden. Ich persönlich hätte mir etwas anderes gewünscht", sagte die 56-Jährige, die von 2018 bis 2023 als Bundestrainerin tätig war und nun ZDF-Expertin ist.

Risiko für Menschenrechte

Auch die Gewerkschaft der australischen Profifußballer meldete sich mit deutlicher Kritik an der Entscheidung zu Wort. Das Turnier berge erhebliche Risiken für die Menschenrechte, und die FIFA sei nicht in der Lage, Schaden zu verhindern. "Die erheblichen Menschenrechtsrisiken, die mit diesem Turnier verbunden sind, sind gut dokumentiert", teilte Beau Busch, der Chef der Organisation, in einer Erklärung mit.

Die Entscheidung der FIFA wurde von einer Reihe weiterer Organisationen kritisiert, darunter Gruppen von Wanderarbeitern, andere Gewerkschaften und LGBT-Aktivisten, die über die Menschenrechtslage im Königreich besorgt sind.

Saudi-Arabien weist Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen zurück. Man würde die nationale Sicherheit durch Gesetze schützen, hieß es von offiziellen Stellen.



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