Dramatischer hätte der ePrix in London nicht enden können.
Lucas di Grassi (Audi), von Platz zehn gestartet, fährt während einer Saftey-Car-Phase durch die Boxengasse, bleibt aber nicht stehen und übernimmt dadurch die Führung. Nach dem Restart verliert der Brasilianer zwar seine Führungsposition an Nyck de Vries (Mercedes), holt sich diese aber in der 18. Rennrunde wieder zurück.
Währenddessen rauchen bei den Kommissaren die Köpfe, Teamchef Allan McNish erklärt noch während des Rennens, dass "das Safety Car langsamer als erwartet war. Lucas hatte einen Kontakt zu Beginn des Rennens und wir haben das Auto gecheckt." Später wird jedoch klar, dass di Grassi nicht stehen geblieben ist, dies geht aus den Telemetrie-Daten hervor.
Di Grassi erhält in Folge eine Durchfahrtsstrafe, die er aber nicht absitzt. In der 30. Runde erhält er dafür die schwarze Flagge und wird disqualifiziert. Als großer Profiteur geht Lokalmatador Alex Lynn (Mahindra) hervor, der die Ziellinie hinter dem Audi-Pilot überquert und den Sieg erbt - sein erster Triumph in der Formel E.
Knapp dahinter springt de Vries auf den zweiten Platz, Mitch Evans (Jaguar) rundet das Spitzentrio ab. Der bisherige WM-Leader Sam Bird (Jaguar) kollidiert kurz vor Schluss mit Norman Nato (Venturi) und muss damit seine Führung abgeben.
Als neuer WM-Spitzenreiter geht Nyck de Vries (95 Punkte) ins abschließende Wochenende in Berlin (14. und 15. August), dahinter folgt Landsmann Robin Frijns (Virgin/89), der im Rennen Rang vier belegt. Sam Bird rutscht mit 81 Zählern auf die dritte Position ab.