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Formel E: Was neu ist in Saison zehn

Die Formel E steht wieder in den Startlöchern. Das musst du vor dem Beginn der neuen Saison unbedingt wissen:

Formel E: Was neu ist in Saison zehn Foto: © FE/Galloway

Es war ein denkwürdiges Interview mit Michael Andretti, dem Motorsport-Multi (Indycar, IMSA, bald vielleicht F1), zum Thema Elektrorennsport und warum er von Beginn an in der Formel E dabei gewesen sei.

Andretti, mittlerweile 61, erklärte: "Als ich die ersten Partner suchte und ihnen die Formel E zu erklären versuchte, fragten mich viele: Hey, was hast du geraucht?"

Andretti hielt durch, stieg in die Formel E mit Saison eins (2014/15) ein, wurde Partner von zwei deutschen Premiumherstellern – zuerst BMW, seit 2022/23 Porsche. Und stellte im Vorjahr prompt den Fahrerchampion, Jake Dennis. "Der Beginn war schwierig, und die ersten Jahre zu überstehen, haben uns viele nicht zugetraut", sagte FE-Gründer und Miteigentümer Alejandro Agag vor nicht allzu langer Zeit. Wesentlicher Unterstützer der Elektroserie war der damalige FIA-Präsident Jean Todt.

Die Formel E hat einmal das erste Jahrzehnt geschafft. Samstag beginnt auf dem Hermanos-Rodriguez-Kurs (mit modifiziertem Layout) in Mexiko-Stadt die zehnte Saison. Hier sind die wesentlichen Neuerungen:

Kalender:

Der ist erst seit vergangenem Wochenende fix mit 16 Rennen an zehn Schauplätzen. Hyderabad in Indien wurde nach der Premiere im Vorjahr erst vor wenigen Tagen abgesagt, weil es einen Vertragsdisput mit der neuen Provinzregierung von Telangana gibt. Aus der Saison neun sind auch Kapstadt und Jakarta nicht mehr dabei, dafür kommt Tokio hinzu.

Und in Italien zieht die FE vom Traditionskurs in der EUR-City von Rom auf die konventionelle Strecke Misano um. China ist mit dem Schanghai International Circuit nach vier Jahren Absenz (primär wegen der Pandemie und deren Einschränkungen) wieder im Kalender:

Datum Ort
  1. Jänner
Mexiko Stadt
26./27. Jänner Diriyah
  1. März
Sao Paulo Sambadrome
  1. März
Tokio
13./14. April Misano
  1. April
Monaco
11./12. Mai Berlin Tempelhof
25./26. Mai Shanghai Int. Circuit
29./30. Juni Portland (Oregon)
20./21. Juli London ExCeL

Fahrer und Teams:

Die elf Mannschaften bleiben gleich, außer dass sich der chinesische E-Auto-Bauer Nio zurückzog, das Team aber jetzt als ERT (Electric Racing Team) mit gleicher Besetzung (Teamchef Alex Hui, Fahrer Sergio Sette Camara und Dan Ticktum) und eigenem Antrieb antritt. Unverändert gehen Porsche (Pascal Wehrlein, Antonio Felix da Costa) und DS Penske (Jean-Éric Vergne, Stoffel Vandoorne) in die neue Saison.

 

Der bemerkenswerteste Wechsel unter den Piloten war der von Nick Cassidy von Envision zu Jaguar, wo er mit Mitch Evans ein "neuseeländisches Nationalteam" bilden wird. Routinier Sam Bird musste Jaguar, den knapp geschlagenen Titelfavoriten des vergangenen Jahres, nach einigen Vorfällen verlassen, dockte bei Neom McLaren-Nissan als Ersatz für René Rast an und ist neuer Kollege von Jake Hughes.

Titelverteidiger Jake Dennis bekommt bei Andretti-Porsche Norman Nato als Teamkollegen anstelle von André Lotterer, der sich auf das WEC konzentriert. Natos Nachfolger bei Nissan ist mit Oliver Rowland ein alter Bekannter in dieser Mannschaft als Kollege von Sacha Fenestraz. Komplett neu stellt sich Mahindra nach der enttäuschenden Saison neun auf: Der in der Formel 1 ausgebootete Ex-Champion Nyck de Vries feiert an der Seite von Edo Mortara (zuletzt Maserati) ein Comeback in der Elektroserie. Bei Envision Virgin ersetzt Robin Frijns (zuletzt Abt Cupra) Cassidy an der Seite von Buemi. In der Allgäuer Truppe schließlich gibt es mit Lucas di Grassi einen altbekannten Rückkehrer als Partner von Nico Müller.

Einziger Neuling im Feld ist der Inder Jehan Daruvala, in den vergangenen vier Jahren in der Formel 2 unterwegs (je zwei Mal Siebenter bzw. Zwölfter, vier Siege). Der Ex-Red-Bull-Junior war 2023 Testfahrer für Mahindra und kam zu einem Trainingseinsatz, sein Renndebüt wird er diese Woche aber für Maserati als neuer Teamkollege des Deutsch-Österreichers Max Günther geben. Mit 25 Jahren ist Daruvala der drittjüngste Fahrer.

Somit sind in der FE 2024 sieben Piloten dabei, die bereits Weltmeister wurden (Vergne als einziger zwei Mal). Zudem ist der Schweizer Buemi vierfacher Langstrecken-Weltmeister. Und für Ausgeglichenheit spricht das Faktum, dass 16 der 22 Fahrer schon Rennen gewonnen haben.

TV/Streaming:

Alle Rennen der Formel E 2024 werden live auf ServusTV (linear) und auf der Streaming-Plattform ServusTV On übertragen. Andreas Gröbl und Daniel Goggi kommentieren abwechselnd.

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