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Max Günther: Das Momentum ins Finale mitnehmen

Der Deutsch-Österreicher mischt aktuell die Formel E auf. In Jakarta stellte er sich in eine Reihe mit Juan-Manuel Fangio.

Max Günther: Das Momentum ins Finale mitnehmen Foto: © getty

Die Durststrecke war lang, der Genuss des wieder erreichten Erfolges umso schöner. Für Max Günther, den erst 25-jährigen Deutsch-Österreicher, hat die Saison neun der Formel-E-WM erst im April in Berlin so richtig begonnen, als es das erste Podium und die ersten Punkte gab.

Zuletzt im Doppel in Jakarta war der gebürtige Allgäuer der Fahrer, der den kühlsten Kopf in der Hitze behielt, in beiden Rennen die Zusatzpunkte für die Pole Position und dann einen dritten Rang sowie den Sieg holte. „Es war ein wirklich starkes Wochenende“, rekapitulierte Günther zufrieden.

Der nach drei Siegen für BMW Andretti im Vorjahr bei Nissan eine charakterbildende Saison erlebte. Und heuer anfangs schwer enttäuscht war, denn die Bestzeiten aus den Vorsaisontests in Valencia schlugen in den Auftaktrennen nicht durch. „Die Eingewöhnung auf das Gen3-Auto war schwierig, obwohl das Maserati-Team hervorragende Arbeit leistete.

In Juan Manuel Fangios Fußstapfen

In Hyderabad ging es schon aufwärts, in Kapstadt mit der ersten Reihe noch weiter, Berlin war dann aber der Wendepunkt“, fasst Günther zusammen. „Mein erster Sieg in Santiago war etwas Spezielles, aber Jakarta jetzt auch, weil ich zwei Jahre darauf warten musste.“

Und noch etwas wird nicht nur dem sympathischen Sportler in Erinnerung bleiben: Günther sorgte für den ersten Sieg von Maserati in einer Monopostoserie seit 1957, als ein gewisser Juan Manuel Fangio am 4. August auf dem Nürburgring den Großen Preis von Deutschland und danach seinen fünften WM-Titel gewann – der letzte stolze Rennerfolg der Italiener. "Mit dem großen Fangio erwähnt zu werden, ist eine besondere Ehre", weiß Max.

Apropos WM: Auch wenn Günther von ganz hinten nun auf Rang sieben vorstieß, gibt er realistisch zu: "Die Titelchance ist sehr gering. Dafür ist es wohl zu spät." Denn der Rückstand auf Leader Pascal Wehrlein (Porsche), der den ersten Lauf in Jakarta gewonnen hatte, beträgt fünf Rennen vor Schluss 64 Punkte.

Und vor ihm wollen auch noch Jake Dennis (Andretti), Nick Cassidy (Virgin), Mitch Evans (Jaguar), Jean-Éric Vergne (DS Penske) und Antonio Felix da Costa (Porsche) um den Titel mitreden. "Unser Ziel heuer ist eine starke Teamleistung, wir wollen unser Potenzial immer mehr ausschöpfen", erklärt Günther, der sich mit Teamkollegen Edo Mortara bestens versteht.

Nun steht Samstag (Sonntag 2.00 MESZ) auf dem klassischen Indycar-Kurs des Portland Raceway das vierte Saisonrennen auf einer neuen, für alle nur aus dem Simulator bekannten Strecke bevor.

Römischer Reifen-Poker 

Danach kommt das Doppel in Rom, auf einem Lieblingskurs Günthers: "Der ist wie ein Rollercoaster, aber schon ein Klassiker in der Formel E.

Es wird dort heiß sein, die Reifen müssen im richtigen Fenster arbeiten." Und für das Team wird es als quasi Heimrennen "ganz wichtig, denn Maserati erwartet dort viele Gäste." Und dann gibt es noch das Finalwochenende in London mit dem Doppel indoor-outdoor im Excel Center.

Vielleicht war der Sieg in Jakarta der Auftakt für eine Siegesserie. Eine solche scheint ja derzeit jenen leichter zu gelingen, die Max heißen...und Jahrgang 1997 sind.


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