Lucas Auers Zeit in der japanischen Super Formula neigt sich dem Ende zu.
"Die Saison ist nicht so gelaufen wie vorgestellt", sagt Red Bulls Motorsport-Chef Helmut Marko vor den zwei letzten Saison-Auftritten des Tirolers in Mimasaka und Suzuka. Serienneuling Auer liegt in der Fahrer-Wertung auf Platz elf, hinsichtlich erhoffter Punkte für die Formel-1-Superlizenz ist Auer laut Marko zu weit weg.
Der 24-jährige Auer ist der Neffe des ehemaligen Grand-Prix-Piloten Gerhard Berger und hat vor zwei Jahren selbst Formel-1-Testfahrten in Budapest bestritten. Der Tiroler war dieses Jahr als Red-Bull-Junior in die japanische Super Formula entsandt worden, um in dieser anspruchsvollen Serie zu lernen und Superlizenz-Punkte zu sammeln. In bisher fünf Rennen hat Auer dreimal gepunktet und als Dritter in Sugo einen Podestplatz erobert. Für eine Formel-1-Superlizenz braucht es 40 Punkte, selbst der Gesamtsieger der Super Formula bekommt aber nur 25 Zähler.
Das liegt daran, dass der Internationale Motorsport Verband (FIA) zur Stärkung der relativ neuen Formel-2-Meisterschaft andere Serien geschwächt hat. Immer mehr Nachwuchs-Talente tun sich wegen der Punkteregelung zunehmend schwer, die nötigen Superlizenzpunkte zu ergattern. Während in der Formel 2 gleich die ersten drei Piloten der Gesamtwertung je 40 Punkte bekommen, gibt es für die Top-Drei der Super Formula 25, 20 und 15 Zähler. Auer fährt zudem bei "B-Max racing with motopark" und damit einem relativ neuen Team.
Auer will bei Finale "Maximum"
Auer könnte sich also 2020 in einer anderen Serie wiederfinden. Nichtsdestotrotz hat sich der Tiroler intensiv auf das Saisonfinale vorbereitet. Neben einem intensiven Fitness-Programm bestritt er Kartrennen in Italien und bereitete sich auf dem Red-Bull-Simulator in England auf Mimasaka vor. Der private Okayama International Circuit, auf dem an diesem Wochenende gefahren wird, hat schon zwei Formel-1-Rennen erlebt. 1994 und 1995 siegte dort (Aida) Michael Schumacher.
"Ich habe die rennfreie Zeit optimal genutzt, bin bereit für die letzten beiden Rennen", versichert Auer. "Wenn die Mechanismen im Team greifen, dann ist auch noch einiges möglich", hat sich der Österreicher vorgenommen, aus den beiden ausstehenden Rennen das Maximum herauszuholen.