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Stress-Wochenende: Volles Programm, obwohl die F1 pausiert

Auch ohne die Königsklasse ist am anstehenden Motorsport-Wochenende viel los. Auch Preining ist im Einsatz:

Stress-Wochenende: Volles Programm, obwohl die F1 pausiert Foto: © GEPA

Das Schaulaufen der Promis und Pseudo-Promis in Miami ist vorbei, die Aufregungen (z. B. über die teils absurden Preise von Speisen und Getränken für das zahlungskräftige Publikum) klingen langsam auch auf X & Co. ab. Am kommenden Wochenende darf sich die Formel 1 ausruhen und auf die Rückkehr in die Emilia Romagna (17. bis 19. Mai) vorbereiten.

Und wenn die Formel 1 ein freies Wochenende hat, dann buhlen alle anderen um TV-Sendezeiten und die Gunst der Fans. Wie zum Beispiel jetzt: Am kommenden Wochenende fährt die MotoGP in Le Mans, die Rallye-WM in Portugal, die Formel E in Berlin und die Langstrecken-WM in Spa-Francorchamps. Das sind nur die Weltmeisterschaften. In den USA kommen noch die Indycars in Indianapolis (Infield-Kurs) und die IMSA (Laguna Seca dazu).

Porsche-Sportchef Laudenbach hat die Qual der Wahl

Porsches Sportchef Thomas Laudenbach und einige Mitstreiter könnten theoretisch an drei Schauplätzen vor Ort sein, denn die Stuttgarter sind in WEC, FE und IMSA werkseitig engagiert.

Im Gegensatz zu Formel-1-Piloten, die heuer mit 24 Rennen, Simulatortests und vielen P.R.-Auftritten ausgelastet sind, treffen Terminkollisionen vor allem Fahrer, die (meistens schon länger) in der Formel E und im WEC Verträge erfüllen – und im Fall dieses Wochenendes sich danach richten müssen, welcher Kontrakt Priorität hat. Ein Versuch der Teams, einen Doppelstart zu ermöglichen, scheiterte am Veto eines Rennstalls. So können WEC-Piloten (Rennen Samstag!), die im Berliner FE-Doppel zumindest den E-Prix am Sonntag bestreiten wollten, nur zuschauen.

Die großen Abwesenden in Berlin

Der doppelte FE-Ex-Champion Jean-Éric Vergne und sein Ex-Champion-Kollege Stoffel Vandoorne fahren beide Serien für Marken des Stellantis-Konzerns, der der Elektroserie den Vorrang gab: Der Franzose und der Belgier kämpfen also im Doppel auf dem Tempelhofer Flugfeld in den DS Penske-Boliden um Sieg und Punkte.

(Text wird unterhalb des Videos fortgesetzt)

Ihr WEC-Team Peugeot verzichtet auf Ersatz und bestreitet die Sechs Stunden von Spa-Francorchamps nur mit je zwei Fahrern in den 9X8: Mit Paul di Resta und Loic Duval bzw. dem Wahl-Bregenzer Mikkel Jensen und Nico Müller. Auch der Schweizer wäre "Doppelagent", doch hat Peugeot Vorrang vor Abt-Cupra, wo ihn der gestandene Abt-Hauspilot Kelvin van der Linde vertreten wird.

Für Nyck de Vries, einen weiteren früheren FE-Champion, hat der Einsatz für Toyota in Spa Vorrang. In Berlin vertritt ihn Jordan King bei Mahindra. Eine komplett neue Paarung bringt dort Team-Weltmeister Envision an den Start: Joel Eriksson, sonst Jaguar-Testpilot, wird vom Jaguar-Kunden ausgeliehen, mit ihm bekommt der estnische F2-Fahrer Paul Aron eine Chance. Sie springen für Sébastien Buemi (Toyota) und Robin Frijns (BMW) ein. Und weil Routinier Sam Bird nach seinem Handbruch in Monaco noch immer rekonvaleszent ist, kommt bei McLaren in Berlin wieder Taylor Barnard zum Einsatz.

Rookie-Test mit Preining

Am anschließenden Montag ist in Berlin wieder Testtag für Rookies, und da kommt mit Thomas Preining der einzige Österreicher bei Porsche zum Einsatz. Der DTM-Meister war schon vor der Pandemie Porsche-Testpilot bei den Elektrischen. Er wird dabei u. a. auf zwei junge Damen treffen: Die bereits 31-jährige Britin Alice Powell (früher in der Damenserie W aktiv) bei Envision und die 23-jährige aktuelle Meisterin der F1 Academy, die Spanierin Marta Garcia.

Weiter Pause für Habsburg

Neben Thomas Preining sind am Wochenende noch einige weitere heimische Piloten im Einsatz: Maserati-Star Max Günther will in Berlin seine eindrucksvolle Serie von Top-Ten-Plätzen fortsetzen. In Spa verteidigt Klaus Bachler im Pure Rxcing-Porsche 911 seine WM-Führung in der LMGT3-Kategorie, während dort Richard Lietz im Manthey-911 auf ein Ende des bisherigen Pechs hofft.

Schließlich ist bei den Hypercars in den Ardennen der Wiener Mirko Bortolotti "unser" Solist, weil Ferdinand Habsburg nach seinem schweren Testunfall in Aragon den zweiten WM-Lauf nach Imola versäumt. Doch Habsburg soll, so hoffen er selbst und sein Alpine-Team, für den Höhepunkt in Le Mans Mitte Juni wieder fit sein. Schließlich ist in Laguna Seca Philipp Eng wieder im BMW M Hybrid V8 auf der Jagd nach einem Spitzenplatz in der IMSA-Serie.


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