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Südafrika: Die Formel 1 zögert, die Formel E ist da

Während die Formel 1 Afrika (noch) links liegen lässt, ist die elektrische Abteilung schneller und vielleicht risikofreudiger.

Südafrika: Die Formel 1 zögert, die Formel E ist da Foto: © getty

Eine "richtige“ Weltmeisterschaft müsste auf allen Kontinenten stattfinden.

Das glauben nicht nur die Formel-1-Stars Lewis Hamilton und Max Verstappen, die sich früher schon und zuletzt wieder für eine Rückkehr der Formel 1 nach Afrika aussprachen.

Und auch der F1-Promotor Liberty mit CEO Stefano Domenicali beteuerte mehrmals, ein Rennen in Afrika anzustreben, dem einzigen Kontinent ohne Rennen der Topklasse.

Der Plan, heuer – 30 Jahre nach dem letzten GP von Südafrika 1993 – wieder in Kyalami nahe Johannesburg zu fahren, war schon bald wieder „tot“ – keine finanzielle Absicherung, weder für die nötigen Umbauten der Traditionsstrecke noch für die Abhaltung des Rennens. Der Südafrika-GP war (vorerst?) schnell vom Tisch, dafür bekam der belgische eine Gnadenfrist mit Verlängerung samt neuem Termin für 2023, und in Südafrika hofft man auf 2024. Oder später.

Doch während die Formel 1 Afrika (noch) links liegen lässt, ist die elektrische Abteilung schneller und vielleicht risikofreudiger. Samstag (Start 15 Uhr MEZ) fährt die Formel-E-WM auf dem zweiten neuen Schauplatz binnen 14 Tagen in Kapstadt: rund um das Fußball-WM-Stadion, nahe der Waterfront und mit dem Tafelberg im Rücken. Also vor höchst stimmiger Kulisse. Die Wettervorhersage prophezeit wolkenlose Wärme.

Es ist aber nicht der erste Auftritt der Formel E auf dem Kontinent, denn sie gastierte schon fünf Mal in Marokko (Marrakesch). Wo es ja in Urzeiten auch mal einen F1-GP mit WM-Status gab (Casablanca, 1958).

Stromengpass? Formel E will autark sein

Für die einheimischen Fans wird der Cape Town E-Prix vielleicht ein Highlight. Mit dem ersten FIA-WM-Lauf (Rundstrecke!) seit 1993. Lediglich Rallyecross hatte hier drei Mal von 2017 bis 2019 WM-Status neben den Motorrad-WM-/MotoGP-Läufen in Kyalami (vier zwischen 1983 und 1992) und Welkom (sechs von 1999 bis 2004).

Doch da gibt es einen Haken am Auftritt der Elektrischen: In Südafrika ist der Strom knapp, wird gebietsweise oft für Stunden abgedreht, die Bevölkerung wird über eine App vorher in Kenntnis gesetzt. Das sorgt natürlich für Unmut.

Doch die Formel E sei autark, hört man: "Wir kennen das Thema und sind uns dessen bewusst, müssen aber auch sagen, dass wir davon losgelöst sind, weil wir hier Generatoren mit Biokraftstoffen im Einsatz haben und damit autark sind. Wir nehmen der Bevölkerung nichts weg“, sagt dazu Porsches Formel-E-Teamchef Florian Modlinger.

Internationale Rennen in den vergangenen Jahren waren in Südafrika kurzlebig: z. B. der A1 Grand Prix (2006 bis 2008 in Durban, 2009 in Kyalami), der so kurz wie diese Nationenserie existierte; oder das Neunstunden-Rennen von Kyalami der Intercontinental GT Challenge, das SRO-Chef Stéphane Ratel 2019 wiederbelebte und 2020 sowie 2022 austrug.

Heuer steht es just am Samstag auf dem Programm, gleichzeitig mit dem Formel-E-Lauf in Kapstadt. Mit dabei ist als Gastfahrer im belgischen WRT-Team auch der Salzburger Philipp Eng (mit seinen Werkfahrerkollegen Augusto Farfus und Maxime Martin).

Dass nur 13 GT3-Autos genannt wurden, wird aber dem Motorsport in Südafrika wohl auch nicht viel weiterhelfen.

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