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Lucas Auer: "Das Momentum beibehalten"

Nach schwierigem Saisonstart ist der Berger-Neffe plötzlich (wieder) Siegfahrer:

Lucas Auer: Foto: © GEPA

Nach schwierigem Saisonstart plötzlich (wieder) Siegfahrer: Lucas Auer holte wie zuletzt in Assen auch in Hockenheim einen Laufsieg, es war der deutlichste seit Langem aus Startposition zwei.

Im Gegensatz zum Samstag, als er ebenfalls von zweiter Position bis zur Spitzkehre diese behielt, ehe Mercedes-Markenkollege Arjun Maini in den GT3-Boliden des Kufsteiners krachte, überstand der 27-Jährige diesmal die kritische erste Runde – sogar mit erfolgreicher Attacke auf Pole-Sitter Kelvin van der Linde.

"Dass der Audi R8 nach dem Sieg am Samstag 25 Kilo Zusatzgewicht mitschleppen musste, half mir sicher dabei", resümierte Auer. Und war danach aber ungefährdet: „Ich konnte sofort die wichtige Lücke zu den Verfolgern aufmachen, danach kontrollierte ich die Reifen gut und auch das Rennen.“ Es war Auers siebenter Rennsieg in der DTM.

Norisring? "Strecke war immer gut zu mir"

Dass es der "Luggi" überhaupt ins Rennen am Sonntag schaffte, "war ein großer Verdienst der gesamten Mannschaft. Mein Mercedes war ziemlich beschädigt, ich dachte mir in der Box: Na bumm, ob sich das noch ausgeht? Aber die Mechaniker leisteten eine tolle Arbeit, hatten das Auto in der Nacht wieder einsatzbereit. Sie kamen erst um 2:30 Uhr ins Hotel, konnten nur wenig schlafen. Deshalb nochmals danke an alle."

Und nun steht nur noch der Norisring am kommenden Wochenende (verschoben aus dem Sommer, Anm.) auf dem DTM-Programm. Auf dem kurzen Nürnberger Stadtkurs werden die Abstände im ohnedies um Hundertstel kämpfenden DTM-Feld noch enger werden.

Auer nennt den Kurs um Steintribüne und Dutzendteich neben dem Frankenstadion "geil": "Die Strecke war immer gut zu mir." Keine Frage: Erste DTM-Punkte 2015, ein zweiter Platz 2017 als bisher bestes Resultat: "Der Norisring ist immer ein Highlight, vielleicht sogar das Highlight der DTM-Saison."

Nun muss der Tiroler Winward-Pilot am Samstag mit 25 Kilo Ballast ans Werk gehen. Auer glaubt trotzdem an die Chance auf einen weiteren Spitzenplatz: "Wenn du in der ersten Reihe stehst, ist alles möglich. Überholen wird schwierig."

Was kommt 2022?

Mit seinem Schweizer Teamkollegen Philip Ellis versteht er sich ausgezeichnet: "Er ist ein cooler Typ und GT3-Spezialist, er lässt den Mercedes richtig fliegen. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis." Das auch ausgeglichen ist: Nach Siegen führt der Tiroler 2:1, an Punkten hat der Schweizer einige wenige mehr (127:125), damit ist Ellis Sechster und Auer Siebenter.

Bemerkenswert: Bei den Zusatzpunkten für die ersten Drei der Qualifyings ist der Berger-Neffe mit elf Punkten Vierter hinter van der Linde (17), Lawson (14) und Wittmann (13).

Und was kommt 2022? "Wir beginnen gerade darüber zu reden, aber es ist natürlich noch nichts fix." Auer spricht mit seinem bisherigen Team und mit Mercedes. Und er sagt: "Ich würde mich über ein weiteres DTM-Jahr freuen, aber ich bin offen für alles."

Freude würden ihm die Langstreckenklassiker bereiten, gibt er zu: "Die 24 Stunden in Spa und auf dem Nürburgring sind super. Und ich würde gern das erste Mal in Daytona antreten." Luggi goes west, das wär' schon was…

Sensations-Rookie im Titelkampf im Vorteil

Im DTM-Titelkampf liegt der Vorteil vor dem Finale wieder beim Sensations-Rookie Liam Lawson (Red Bull AF Corse Ferrari), der mit 14 Punkten Vorsprung (206:192) auf Abt-Audi-Spezialisten Kelvin van der Linde an die Noris kommt – ein Titel für einen Nichteuropäer (Neuseeländer vs. Südafrikaner) ist wahrscheinlich. Die Verfolger Max Götz (Mercedes, 26 Zähler hinter Lawson) und der Lokalmatador in Nürnberg, der Franke Marco Wittmann (BMW, 41), büßten in Hockenheim stark ein.

In der "zweiten Liga", der DTM Trophy, erreichten die österreichischen KTM-Werksfahrer Reinhard Kofler und Laura Kraihamer in beiden Läufen die Ränge fünf bzw. elf. Gesamt ist der Oberösterreicher Kofler Neunter, der Burgenländer Florian Janits (Teilzeit-Pilot bei True/Reiter) Elfter, die Salzburgerin Kraihamer ist 19.


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