news

DTM: Vorteil Preining nach Bortolottis Pech

Der Oberösterreicher nahm aus Spielberg 19 Punkte mehr sein Titel-Konkurrent mit und geht als Meisterschaftsführender ins DTM-Finale.

DTM: Vorteil Preining nach Bortolottis Pech Foto: © GEPA

Es gab diesmal "nur" einen halben Heimsieg: Sonntag-Triumphator René Rast lebt ja seit vielen Jahren in Bregenz und freute sich über seinen ersten großen Erfolg als BMW-Werkfahrer nach jahrelanger Zugehörigkeit zum Rivalen Audi - mit drei DTM-Titeln.

Das vorletzte Wochenende der ersten DTM-Saison unter Federführung des ADAC brachte in Spielberg für die Lokalmatadore ein Auf und Ab im Gefühlsleben, fast wie die 4,3-km-Bahn des Red Bull Rings.

Preining: "Der beste dritte Platz meiner Karriere"

Am zufriedensten war wohl Porsche-Werkfahrer Thomas Preining, der mit neun Punkten Rückstand auf den Wiener Mirko Bortolotti in die Steiermark kam und sie mit zehn Zählern Vorsprung auf den Lamborghini-Star verließ.

Preining eroberte in seinem Heimrennen ("ich freue mich schon wieder aufs nächste Jahr, die Stimmung ist großartig") 26 Punkte für die Plätze sechs und drei.

Zum Podestplatz am Sonntag gab er etwas emotional zu: "Das ist der beste dritte Platz meiner Karriere nach einem harten Kampf, in dem ich jede Runde pushen musste. Der Druck der BMW-Fahrer war enorm."

Preining verhinderte in der Tat einen Dreifachsieg der Münchner (Rast vor Sheldon van der Linde, Vierter Marco Wittmann), die auf trockener Bahn als Leichtgewichte einen klaren Geschwindigkeitsvorteil hatten. Mitentscheidend für den Podestplatz war die perfekte Arbeit der Manthey-Boxencrew, die Preining beim Pflichtstopp in 6,5 Sekunden abfertigte.

Bortolotti hoffte "auf ein Chaos, aber es passierte nichts"

War der Linzer über Rang drei glücklich, so musste sich Titelrivale Bortolotti durch sein "langweiligstes Rennen" kämpfen.

Denn im Getümmel nach dem Start wurde er schon in der ersten Kurve vom Porsche des Deutschen Marvin Dienst am Heck touchiert, was einen Reifenschaden auslöste, der den Wiener nach einer langsamen ersten Runde zum frühen Boxenbesuch zwang.

"Damit war alles gelaufen. Ich hätte noch auf ein Chaos durch Starkregen oder Safety-Car-Situationen hoffen können, aber es passierte nichts." Platz 22 war ein Nullergebnis, "das immer wehtut, nicht nur in der Finalphase einer Meisterschaft".

Die sieben Punkte am Samstag für Platz neun hielten Bortolottis Chance für die letzten beiden Rennen in Hockenheim (21./22.10.) aufrecht.

So lief das Wochenende für Schmid und Auer

Mit zufriedenem Lächeln verließ der Tiroler Clemens Schmid den Red Bull Ring. Der sechste Platz im Grasser-Lamborghini war sein zweitbestes Resultat in dieser DTM-Saison.

Obwohl er in den ersten Runden nach gutem Start sogar auf Rang vier fuhr, aber dann Wittmann nicht mehr Paroli bieten konnte, war die Leistung des Steinachers tadellos.

"Unser Reifendruck war nicht optimal, dadurch verlor ich Haftung auf der Hinterachse. Aber die Pace war ganz gut. Die Hoffnung auf Regen erfüllte sich leider nicht. Die BMW hatten einen gewaltigen Überschuss auf den Geraden. In Hockenheim will ich beide Rennen hinbekommen", sagte der Lamborghini-Pilot, der Samstag (25.) punktelos geblieben war.

Mehr als die Plätze 15 bzw. elf hätte sich auch Lucas Auer erwartet. Dass sein Winward-Team Samstag im ersten Qualifying bei wechselnden Bedingungen taktisch völlig danebengriff, nahm Teamchef Christian Hohenadel auf sich.

Auch Sonntag war Startplatz 21 eine schlechte Ausgangslage, doch der Kufsteiner zeigte mit zwei Aufholjagden sein Potenzial. "Generell fehlte uns Mercedes-Fahrern hier die Pace für Spitzenplätze. Da war nicht mehr drinnen, auch wenn meine Rennen nicht schlecht waren."

Preining hat zehn Punkte Vorsprung auf Bortolotti

Vor dem Finale führt Preining mit 190 Punkten die Tabelle an. Bortolotti ist Zweiter (180) vor dem Schweizer Riccardo Feller (Audi), der Samstag mit einer furiosen Fahrt von Startplatz 26 auf Rang drei Mann des Tages war, aber Sonntag mit Platz 15 nur einen Zähler anschrieb, nun bei 159 hält.

Auer (101) ist Neunter, Schmid (32) 19. unter 29 Piloten. Der gebürtige Salzburger David Schumacher, der seit 2018 wieder in Salzburg mit Vater Ralf lebt, ist 25. (16).

Dass es Sonntag-Sieger René Rast besonders eilig hatte, erklärt sich auch aus privaten Gründen: Seine Gattin erwartet stündlich das zweite Kind, "da muss ich jetzt flott nach Hause."         

Und "Taxifahrer" Marcel Hirscher kam auch zu seinem Spaß. Abt-Teamchef Thomas Biermaier meinte: "Der Marcel wurde Donnerstag im Training von Markus Winkelhock gecoacht und machte seine Sache hervorragend."

Abt will den Experimental-Audi (gemeinsames Projekt mit Schäffler) weiterhin von Lokalmatadoren aus anderen Sportarten pilotieren lassen.


Kommentare