Auf den Straßen von Nürnberg hat sich Rene Rast im Schubert-BMW mit einem strategischen Kniff zum ersten Sieg in dieser DTM-Saison gezittert.
Der Wahl-Bregenzer verzichtet bei einsetzendem Regen 15 Minuten vor Schluss auf den zweiten Boxenstopp und fährt auf Trockenreifen vor Franck Perera im GRT-Lamborghini als Erster ins Ziel.
Dritter wird im Schlussspurt der mit Slicks bereifte Luca Engstler (Liqui-Moly-Lamborghini), der seine Markenkollegen Nicki Thiim (4./SSR Performance) sowie Mirko Bortolotti überholt.
Meisterschafts-Leader Kelvin van der Linde (Abt-Audi) wird vor seinem Bruder und Rast-Teamkollege Sheldon van der Linde Sechster, Maro Engel (Winward-Mercedes), Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari) und Maximilian Paul (Paul-Lamborghini) runden die Top Ten ab.
Rast trickst Konkurrenz aus
Eigentlich sieht bis 20 Minuten vor Ende alles nach einem Sieg des Pole-Setters Aitken aus, der in der kommenden Woche vor den Altar treten wird. Doch Sheldon van der Linde nutzt im "Monaco Deutschlands" den Undercut perfekt aus und geht vorzeitig in Führung.
Rund 15 Minuten vor Ende kommt schließlich das gesamte Feld (bis auf Rast und Perera) nochmals zum Boxenstopp. Die Fahrbahn war zu dem Zeitpunkt halb nass, halb trocken. Rast nutzt die Gelegenheit und stellt mit einer kontrollierten Fahrweise seine drei DTM-Titel nochmals unter Beweis. Auch Engelhart-Ersatzmann Perera lässt sich trotz der schwierigen Bedingungen auf Trockenreifen nichts anmerken.
Weitaus interessanter geht es im Kampf um Rang drei zu. Sheldon van der Linde verliert im Schlussakt immer mehr an Boden, in einem Vierkampf setzt sich schließlich Engstler mit einem mutigen Manöver gegen die GT3-Konkurrenz durch und fährt damit seinem zweiten Podestplatz nach dem Oschersleben-Sieg entgegen.
Strafe für Preining, Auer fällt aus
Außerhalb der besten Zehn hat Thomas Preining im Manthey-Porsche einen gebrauchten Tag. Der amtierende DTM-Champion aus Linz fängt sich nach einem verpatzten Boxenstopp (lose Radmutter) eine Penalty-Box-Strafe ein und wird lediglich 14.
Clemens Schmid, der noch zu Beginn von seinem Renningenieur über drohenden Regen informiert wurde, brachte den Dörr-McLaren auf Platz 18 ins Ziel.
Für Lucas Auer im Mann-Filter-Mercedes war hingegen der Arbeitstag nach zehn Minuten zu Ende. Der Neffe von Gerhard Berger erklärt im englischen Livestream: "Ich hatte einen guten Start und dann wurde ich getroffen. Ich hatte einen platten Reifen und bin an die Box, wo wir die Reifen gewechselt haben. Aber der Schaden war zu groß."