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DTM-Champion Sheldon van der Linde: "Titel ist unglaublich"

Der 23-jährige Südafrikaner hat sich mit dem Titel in die Geschichtsbücher geschrieben. Rene Rast: "Sheldon ist ein würdiger Champion."

DTM-Champion Sheldon van der Linde: Foto: © getty

Die DTM-Saison und die zweite Saison in der GT3-Ära hat seinen Meister mit Sheldon van der Linde beim Hockenheim-Finale gefunden.

Der 23-jährige Südafrikaner Sheldon van der Linde, Teamkollege von Philipp Eng beim BMW-Team Schubert Motorsport, reicht beim Finale der dritte Platz und wird nach dem Kanadier Bruno Spengler der erst zweite nicht-Europäer, der sich die DTM-Krone aufsetzt.

Kein Wunder also, dass der frischgebackene Meister im Interview mit "ProSieben" um Worte ringt: "Der erste Titel ist einfach unglaublich, ich habe keine Worte. Es ist extrem emotional, meine ganze Familie ist hier."

"Letzten acht Runden wie eine Ewigkeit"

Der BMW-Werksfahrer gibt zu, dass er erst bei Rennende im Klaren war, dass er Champion ist, denn: "Das Problem war, dass ich den Lamborghini (mit Fahrer Clemens Schmid) mit einem Reifenschaden gesehen habe. Ich habe gebetet, dass mit meinem Auto nichts passiert. Die letzten acht Runden haben sich wie eine Ewigkeit angefühlt."

Der im Allgäu zusammen in einer WG mit seinem älteren Bruder Kelvin lebende dreifache Saisonsieger antworte sichtlich erleichtert auf die Frage, ob das der schönste Tag in seinem Leben sei: "Keine Frage."

Sein älterer Bruder Kelvin, der mit 26 Jahren bei Audi einen Werksvertrag genießt, kann nach dem verpassten DTM-Titel im Vorjahr nur gratulieren, ließ sich aber eine kleine brüderliche Stichelei nicht nehmen: "Unglaublich, ich war eigentlich enttäuscht, dass er am Ende nicht mehr Donuts gemacht hat. Normalerweise, wenn man eine Meisterschaft gewinnt, muss man vor der Tribüne einen Dount machen."

"Ich bin sehr happy für die ganze Familie, dass am Ende ein 'VDL' die Meisterschaft gewinnt", fügte er wenige Momente danach an. Das Abendprogramm sei ebenfalls schon durchgeplant, "ein paar Flaschen Champagner" sowie der Abstecher bei der Fast-Food-Kette "McDonalds morgen früh" stünden auf dem Plan.

"Sheldon würdiger DTM-Champion"

Bei seinem Audi-Abschied lässt es sich der dreimalige DTM-Meister Rast nicht nehmen und erklärt gegenüber "ProSieben", dass er angesprochen auf seine Worte vor Saisonbeginn, definitiv "mit dem Endergebnis zufrieden" sei, auch wenn: "Aber wenn man so nah am Titel ist, will man den auch gewinnen. Aber wir am Ende nicht stark genug, haben aber gekämpft wie die Löwen."

Der Wahl-Bregenzer zollt aber Sheldon van der Linde, mit dem er sich nicht nur die gleiche Fahreragentur teilt, sondern privat auch befreundet ist, seinen Respekt:"Sheldon hat es verdient. Nach dem bitteren Jahr 2021 hat er dieses Jahr definitiv ein überragendes Jahr gehabt und war mit Abstand immer der beste BMW und deshalb hat er den Titel verdient. Ich gönne es ihm extrem und er ist der würdige Nachfolger von Maximilian Götz."

Auer geht mit erhobenem Haupt

Der Berger-Neffer Auer schaute beim Finale als Vizemeister durch die Röhre. Dennoch darf sich der Tiroler im Winward-Mercedes nichts vorwerfen lassen. Er resümiert, "die Saison war toll" und möchte diese nun "nicht auf ein Rennen reduzieren."

Zwei DTM-Läufe, nämlich den Auftakt in Portimao sowie den Hockenheim-Samstag, gewann der Österreicher, weiß aber, dass die Gratulation am Sonntag nicht ihm gehört: "(Ich) gratuliere Sheldon, (er und Schubert haben einen) super Job gemacht."

Ob er nun traurig über den Titelentscheid ist, verneint er konsequent: "Das junge (Winward-)Team hat einen super Job gemacht, ich bin so stolz auf die Jungs." Aber: "Heute waren wir einfach machtlos. Wir hatten nur eine Chance (auf den Titel): Früh in die Box, frischere Reifen. Dann ist aber der Luftdruck hochgeschossen, ich konnte kaum bremsen."

Noch steht das Fahrer-Line-Up für 2023 nicht, Auer betont aber, dass die "DTM sein zuhause" sei und er noch "ein paar Sachen regeln" müsse, damit er sein Vorhaben für offiziell verkünden könne. 

Den Pokal des Vizemeisters bekam er allerdings nicht am Podium ausgehändigt, denn Bruno Spengler, DTM-Champion 2012, ließ die Trophäe aus der Hand rutschen, die schließlich am Asphalt zerbrach.

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