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Diese Formel-1-Ereignisse feiern 2025 Jubiläum

LAOLA1-Kolumnist Gerhard Kuntschik beleuchtet die prägendsten Ereignisse, die im kommenden Jahr ein Jubiläum feiern.

Diese Formel-1-Ereignisse feiern 2025 Jubiläum Foto: © getty

Vor dem Saisonstart im März und dem Jubiläumsjahr ein Rückblick. Was sich 2025 jährt - und wobei man sieht, wie schnell die Zeit vergeht…

Vor fünf Jahren: Freitag der 13. (März) 2020 war der Tag, an dem die Pandemie die Formel 1 erfasste. Nach einem Positivtest eines McLaren-Mitarbeiters wird um zehn Uhr Ortszeit der GP von Australien in Melbourne abgesagt – mit Tausenden Fans wartend vor den Parktoren. Nach weiteren Streichungen in Übersee und Europa (neun Rennen) beginnt die Saison am 5. Juli erstmals mit dem Österreich-GP in Spielberg, eine Woche später gefolgt von der Premiere des Steiermark-GP.

Schlagwörter des Jahres: "behind closed doors". In Monza gibt es am 6. September mit Pierre Gasly (AlphaTauri Honda) einen Sensationssieger. Drei Monate später ebenfalls: Sergio Pérez gewinnt den ersten Sakhir-GP für Racing Point und wird später Red-Bull-Pilot.

Vor zehn Jahren: Mit Susie Wolff, die die ersten freien Trainings in Barcelona und Silverstone (dort 13. unter 20!) für Williams-Mercedes bestritt, war letztmalig eine Fahrerin an einem GP-Wochenende in der Formel 1 im Einsatz. Im November trat die Gattin von Mercedes-Sportchef Toto Wolff vom aktiven Rennsport zurück. (Nun leitet sie im Auftrag des F1-Managements die Pilotinnen vorbehaltene F1 Academy.)

Red Bull in der Formel 1 angekommen

Vor 15 Jahren: Nach dem Ausstieg von BMW und Toyota wegen der Wirtschaftskrise gab es nur mehr vier Motorenhersteller in der F1 (Ferrari, Mercedes, Renault, Cosworth), aber vier neue Teams: Mercedes (bisher Brawn), Lotus Racing "neu", Virgin und HRT. 

"Historisches" F1-Finale in Abu Dhabi: Im Titelduell Fernando Alonso (Ferrari) gegen Mark Webber (Red Bull) wird – auch nach Strategiefehlern der Italiener - Sebastian Vettel (Red Bull) als lachender Dritter erstmals Weltmeister – und Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz lässt sich, von Euphorie befallen, zu seinen einzigen Statements vor TV-Kameras hinreißen. Mit Christian Klien (HRT, drei Rennen) fährt letztmalig ein Österreicher Formel-1-Rennen.

Vor 20 Jahren: Premiere von Red Bull Racing (vormals Jaguar Racing) mit David Coulthard und Christian Klien und noch mit Cosworth-Motor. McLaren-Ersatzmann Alex Wurz springt in Imola für den verletzten Juan Pablo Montoya ein und wird (mit Verzögerung) Dritter in seinem letzten McLaren-Jahr. Am 21. August hat der GP der Türkei im Istanbul Park Premiere.

Der Red Bull RB1 von Christian Klien
Foto: © getty

Zuvor aber machte sich die Formel 1 in Indianapolis lächerlich, als nach der Einführungsrunde alle Michelin-bereiften Teams ihre Autos zurückzogen, weil die Pneus den Belastungen in der Ziel-Steilkurve (Speedway Turn One der Indycars) nicht standhielten. Nur drei Teams mit Bridgestone-Reifen fuhren ein "Geisterrennen", in dem Michael Schumacher (nach fünf WM-Titeln in Folge) den einzigen Ferrari-Sieg der Saison erringt. Zwei Ferrari vor zwei Jordan und zwei Minardi – und Patrick Friesacher als Sechster mit seinen einzigen WM-Punkten! Fernando Alonso (Renault) wurde erstmals Weltmeister.

Viele Premieren und eine Tragödie

Vor 25 Jahren: Am 8. Oktober 2000 errang Michael Schumacher im vorletzten Rennen in Suzuka den ersten WM-Titel mit Ferrari und den ersten für die Italiener seit 21 Jahren (Jody Scheckter 1979). Der spätere Weltmeister Jenson Button absolvierte sein Debütjahr im Williams.

Die Tragödie des Jahres war der Absturz eines Learjet bei einer Notlandung in Lyon am 2. Mai, den David Coulthard, seine damalige Gefährtin Heidi Wichlinski und Trainer Andy Matthews überlebten, während die Piloten David Saunders und Dan Worley starben. Coulthard war auf dem Weg von Großbritannien nach Nizza, fünf Tage vor dem spanischen GP in Barcelona. Der Schotte konnte trotz leichter Blessuren den GP bestreiten und wurde hinter McLaren-Teamkollegen Mika Häkkinen Zweiter.

Vor 30 Jahren: Drei Premierensieger durften 1995 jubeln: Johnny Herbert (Benetton), David Coulthard (Williams) und Jean Alesi (Ferrari). Das junge Sauber-Team, das durch Benettons Umstieg auf Renault-Antrieb nun Ford-Werksmotoren (für zwei Jahre) bekam, zog auch einen neuen Teilhaber und Titelsponsor an: Dietrich Mateschitz und Red Bull. Ein Eintritt in die Formel 1, dessen Bedeutung damals wohl nicht abschätzbar war.

Zum Saisonende kam es zum spektakulären Fahrerwechsel: Michael Schumacher als nun zweifacher Champion zu Ferrari, das Ferrari-Duo Gerhard Berger/Jean Alesi im Gleichschritt zu Benetton.

Im Jahr 2000 feiert Schumacher in Suzuka WM-Titel Nummer drei
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Vor 40 Jahren: Beim Österreich-GP verkündete der dreifache Weltmeister Niki Lauda sein Karriereende nach dem letzten Saisonrennen. In Zandvoort feierte der McLaren-Pilot seinen letzten GP-Sieg. Teamkollege Alain Prost eroberte den ersten seiner vier WM-Titel. Und ein gewisser Ayrton Senna gewann im Lotus in Estoril seinen ersten (von insgesamt 41) Grands Prix.

Jochen Rindt mit Novum

Vor 50 Jahren: Am 7. September jubelte ganz Italien: In Monza siegte Clay Regazzoni, Ferrari-Teamkollege Niki Lauda genügte ein dritter Platz zur ersten Weltmeisterschaft – Ferraris erster Champion seit John Surtees 1964.

Und noch weiter zurück liegen zwei Ereignisse von österreichischer und internationaler Bedeutung:

Vor 55 Jahren: 1970 verunglückte Jochen Rindt in Monza und wurde später erster Weltmeister posthum.

Vor 60 Jahren: 1965 erhielt Rindts Karriere durch den Überraschungssieg in den 24 Stunden von Le Mans (Ferrari 250 LM/North American Racing Team, mit Masten Gregory/Ed Hugus) einen wichtigen Impuls.

Dort, wo zehn Jahre zuvor, also vor 70 Jahren, die bisher schlimmste Katastrophe des Rennsports passierte. Am 11. Juni 1955 starben nach der Kollision der Wagen von Pierre Levegh und Lance Macklin 84 Menschen, als Leveghs Mercedes in den Erdwall vor der Zuschauertribüne flog, auseinanderbrach und explodierte.

Als Folge wurden in mehreren europäischen Ländern Motorsportveranstaltungen verboten oder abgesagt. Das Verbot von Rundstreckenrennen in der Schweiz wurde erst 2022 aufgehoben. Die weitverbreitete Ansicht, Mercedes habe sich nach der Saison 1955 wegen der Tragödie aus dem Rennsport zurückgezogen, ist nicht korrekt, da der Vorstand schon im Frühjahr 1955 den Rückzug per Saisonende beschlossen hatte.


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