Die Formel 1 schnuppert wieder die Höhenluft am Spielberg!
Der Grand Prix von Österreich (So., 15:00 Uhr im LIVE-Ticker) ist aus heimischer Sicht natürlich das Highlight der Saison. Auch eine Handvoll Fahrer, die sich am Red Bull Ring besonders wohlfühlen, werden das gerne unterschreiben.
Genauso gibt es Piloten, die mit der nur 4,318 Kilometer und zehn Kurven langen Berg- und Talfahrt weniger anfangen können.
LAOLA1 hat die Ergebnisse aller 20 Fahrer in der Steiermark analysiert und weiß, wer die Gipfelstürmer und Bergmuffel sind:
Die Könige von Spielberg
Max Verstappen ist der König von Österreich. Der Niederländer feierte bislang vier Siege in der Steiermark, drei davon beim Grand Prix von Österreich. 2021 war der spätere Weltmeister mit dem Back-to-Back-Doppelsieg überhaupt unschlagbar. Dazu kommen mit einem zweiten Platz 2016 und einem dritten Rang beim Grand Prix der Steiermark 2020 zwei weitere Podestplatzierungen bei neun Antritten am Red Bull Ring - dem stehen zwei Ausfälle gegenüber. Kein Wunder, dass die Niederländer in Scharen anpilgern, ihr Schützling übertraf seine durchschnittlichen Saisonplatzierungen bei jeder Zielankunft in der Steiermark.
Vielleicht lebt in Spielberg das direkte Duell mit Charles Leclerc wieder auf, das schon vor drei Jahren und damit lange vor dem diesjährigen WM-Kampf eine spannende Erstauflage an Ort und Stelle erlebte. Verstappen rang den Monegassen in den letzten Runden nieder, der folgende zweite Platz war vor seinen Premierensiegen aber die bis dorthin beste Platzierung Leclercs. Dass er diesen Platz 2020 wiederholen konnte, war noch überraschender, denn es blieb neben einem dritten Rang in Silverstone letztlich das einzige Ergebnis unter den Top-3 in diesem Seuchenjahr. Rang acht im Vorjahr war eher ein Ausreißer nach unten.
Ebenfalls schon zweimal am Podest des Österreich-GP war Lando Norris zu finden, jeweils als Dritter 2020 und 2021. Beim Briten ist die Bilanz noch beachtlicher, denn der McLaren-Pilot hält insgesamt erst bei sechs Podiumsplatzierungen. 2021 verpasste er in Spielberg seine erste Pole Position nur hauchdünn, das holte er später in Russland nach. Bei Norris ist die größte Differenz zwischen den Österreich-Ergebnissen und den durchschnittlichen Saisonbilanzen zu sehen, selbst sein sechster Platz 2019 war damals die beste Platzierung seiner Debütsaison.
Aber nicht nur die junge Generation fühlt sich am Red Bull Ring wohl. Valtteri Bottas hält die Fahnen der Routiniers hoch. Das begann schon 2014, als er mit dem ersten Podium (3.) im Williams so richtig aufzeigen konnte. Es sollten in der Steiermark in den folgenden Jahren zwei seiner insgesamt zehn Siege folgen (2017, 2020), dazu kommt ein zweiter Platz in Vorjahr. Auch die beiden zusätzlichen Steiermark-GPs schloss er einmal als Zweiter und einmal als Dritter ab. Erst einmal (2018) sah Bottas das Ziel nicht. Mit Ausnahme von 2016 war sein Österreich-Ergebnis stets besser als seine durchschnittliche Saison-Performance. Mal sehen, was er im Alfa Romeo abliefern kann, wo die Luft nach oben nicht so dünn wie im Mercedes ist.
(Text wird unterhalb fortgesetzt)
Rot-Weiß-Not
Fernando Alonso mag mit ServusTV-Reporterin Andrea Schlager eine Steirerin lieben, beruflich hat er es mit der grünen Mark aber nicht so. Der spanische Routinier ist mit seinen bald 41 Jahren der einzige Fahrer, der schon vor der neuen F1-Ära in Österreich (ab 2014) Rennen am damaligen A1-Ring fuhr. Die Bilanz damals war ähnlich traurig: 2001 und 2003 sah er ebenso wie später 2015, 2016 und 2017 in den McLaren-Honda-Horrorjahren das Ziel nicht. 2021 schloss der Alpine-Pilot nach seiner Rückkehr in die Königsklasse mit den Plätzen neun und zehn ein wenig Frieden mit dem Red Bull Ring, wirklich glänzen konnte er hier noch nie. Ob sich das durch den neuen Status als Wahl-Zweitwohnsitz dank der Liebe heuer ändert?
Bei Lewis Hamilton scheint die Einordnung als "Nachzügler" ein wenig skurril, immerhin hat der Brite inklusive der Steiermark-Zusatzrennen hier zwei Siege und drei weitere zweite Plätze zu Buche stehen. In der mathematischen Auseinandersetzung mit seinen dominanten Jahren ist der Red Bull Ring trotzdem eine schwierige Strecke für den siebenfachen Weltmeister. 2014 (2.) gewann er immerhin 11 der 18 anderen Rennen, 2015 (2.) 10 aus 18. 2018 fiel Hamilton ein einziges Mal aus, es war in Österreich. Und die Rennen 2019 (5.) und 2021 (4.) waren jeweils nur einer von vier Läufen in diesen Jahren, die er nicht am Stockerl abschloss.
Von 2014 bis 2018 hatte Daniel Ricciardo mit dem Red Bull brauchbares Material zur Verfügung, überzeugen konnte der Australier beim Heimspiel seines damaligen Teams aber selten. 2014 (8.), 2015 (10.) und 2016 (5.) waren die Ergebnisse deutliche Ausreißer nach unten, 2018 sah Ricciardo das Ziel gar nicht. Einzig 2017 war Rang drei im Rahmen der Erwartungen. Auch nach dem Wechsel zu Renault war Rang zwölf eher eine Enttäuschung. 2021 markierte Rang 13 beim Steiermark-GP das schlechteste Saisonergebnis (neben einem Ausfall), der siebte Platz am Wochenende darauf war eine kleine Versöhnung.
Die offenen Rechnungen
Sergio Perez und Carlos Sainz haben in diesem Jahr schon Rennen gewonnen. Die bisherige Bilanz in Österreich liest sich bei den "1B-Fahrern" der beiden Top-Teams weder besonders beeindruckend, noch horrend. Ein Podest in der Steiermark haben beide noch nicht vorzuweisen. Da wie dort stehen die Chancen auf eine Premiere gut.
George Russell wartet überhaupt noch auf seinen ersten WM-Punkt hier, zumindest dieses Minimalziel dürfte 2022 erreichbar sein. 2021 scheiterte er denkbar knapp im Zweikampf mit Fernando Alonso, der den Williams-Überraschungsmann in den letzten Runden noch einholte.
Sebastian Vettel blieb ein Sieg in Österreich immer verwehrt, auch wenn er bei seinen zehn Antritten schon deutlich bessere Autos unter dem Hintern hatte als 2022. Insgesamt sind seine Darbietungen aber im erwartbaren Rahmen. Punkte werden auch für Aston-Martin-Teamkollege Lance Stroll das höchste der Gefühle sein.
Kevin Magnussen bewies mit einem fünften Platz - dem besten Saisonergebnis 2018 - dass er es in Österreich durchaus könnte. Seither sind die Ergebnisse aber nicht mehr berauschend gewesen. 2022 ist Haas wieder für solche positiven Überraschungen gut.
Esteban Ocon hatte 2021 mit Rang 14 und einem Ausfall ein Horror-Doppel in Österreich zu beklagen, er lieferte aber schon bessere Ergebnisse ab. Auch Pierre Gasly hat mehr im Köcher als die bisherigen Mittelfeld-Ergebnisse, die er immer wieder verbuchte.
Nicholas Latifi blieb in Österreich fast immer - wie sonst auch - eine Randnotiz. Immerhin schrammte er bei seinem allerersten Rennen 2020 als Elfter an einem Punkt vorbei. Allerdings war er damit trotzdem der letzte Fahrer im Ziel.
Nicht einzuordnen
Mit Zhou Guanyu wird ein Fahrer seinen ersten Grand Prix von Österreich bestreiten. 2020 fuhr der nunmehrige Alfa-Pilot in der Formel 2 zu einem dritten und einem vierten Platz, hatte zuvor aber das schwierigste Wochenende seiner ganzen Saison wegzustecken.
Der 15. Platz von Alex Albon 2019 war kein berauschendes Ergebnis, lässt sich aber über die Saison gesehen nicht einordnen, da zur Jahresmitte der Aufstieg von Toro Rosso zu Red Bull Racing erfolgte und der Output schlagartig nach oben ging. 2020 folgte nach einem Ausfall mit Rang vier am nächsten Wochenende das zweitbeste Saisonergebnis, 2021 war der Thai-Brite nicht dabei.
Yuki Tsunoda (10., 12.) und Mick Schumacher (16., 18.) waren im Vorjahr die ersten beiden Male in einem Formel-1-Auto auf dem Red Bull Ring unterwegs, ihre Ergebnisse waren keine nennenswerten Ausreißer nach oben oder unten.
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Die Österreich-Ergebnisse aller 20 Fahrer im Detail:
(In Klammer die durchschnittlichen Platzierungen der jeweiligen Saison. Einberechnet wurden nur beendete Rennen.)
Fahrer | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Max Verstappen |
|
| Ausfall |
|
| Ausfall/3. (2,4) | 1./1. (1,8) | |
Sergio Perez |
|
| Ausfall |
|
|
| 6./6. (5,6) | 4./6. (6,2) |
Charles Leclerc |
|
| 2./Ausfall (7,0) | 7./8. (6,7) | ||||
Carlos Sainz | Ausfall |
| Ausfall |
|
| 5./9. (6,8) | 6./5. (6,5) | |
Lewis Hamilton |
|
|
|
| Ausfall |
| 4./1. (1,9) | 2./4. (2,6) |
George Russell |
| Ausfall/16. (14,6) | Ausfall/11. (12,3) | |||||
Lando Norris |
| 3./5. (7,8) | 5./3. (6,6) | |||||
Daniel Ricciardo |
|
|
|
| Ausfall |
| Ausfall/8. (6,8) | 13./7. (8,1) |
Pierre Gasly |
|
| 7./15. (8,3) | Ausfall/9. (7,2) | ||||
Yuki Tsunoda | 10./12. (11,2) | |||||||
Sebastian Vettel | Ausfall |
| Ausfall |
|
|
| 10./Ausfall (10,4) | 12./Ausfall (10,5) |
Lance Stroll |
|
|
| Ausfall/7. (6,9) | 8./13. (10,8) | |||
Fernando Alonso |
| Ausfall | Ausfall | Ausfall |
| 9./10. (9,1) | ||
Esteban Ocon |
|
| 8./Ausfall (8,3) | 14./Ausfall (9,2) | ||||
Valtteri Bottas |
|
|
|
| Ausfall |
| 1./2. (4,3) | 3./2. (5,0) |
Zhou Guanyu | ||||||||
Kevin Magnussen |
|
| Ausfall |
|
| Ausfall/12. (14,5) | ||
Mick Schumacher | 16./18. (16,5) | |||||||
Alex Albon |
| Ausfall/4. (7,4) | ||||||
Nicholas Latifi | 11./17. (15,4) | 17./16. (14,7) |