Was kann man in der Pandemie und meist auch noch im Lockdown tun außer arbeiten, einkaufen, Sport betreiben? Als Sportfan natürlich TV-Sport konsumieren.
Und da gehörte die Formel 1 2020 in ihrer gestrafften Halbjahressaison zu den Gewinnern im ORF. Die offiziellen Zahlen weisen für die 17 Rennen durchschnittlich fast 600.000 Seher (591.000 bei 36 Prozent Marktanteil) aus. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die wegen der Zeitverschiebung und damit Übertragung in unserer "Prime time" größten Quotenbringer in Amerika (Kanada, USA, Mexiko, Brasilien) 2020 nicht stattfinden konnten.
Die höchste Quote der Seher über 12 Jahre im ORF erzielte der Sakhir-GP mit 706.000. Acht der 17 Rennen wiesen mehr als 600.000 Seher auf, nur zwei unter 500.000: Sotschi am 27. September mit Beginn um 13.10 Uhr MESZ (da hatte wohl noch Mittagessen Priorität) und Imola am 1. November mit 489.000 bzw. 482.000.
Die beiden Auftaktrennen in Spielberg wurden von 627.000 bzw. 698.000 Zuschauern verfolgt, die 46 bzw. 49 Prozent Marktanteil brachten. Bezieht man österreichische Seher von Sky und RTL mit ein, wird die durchschnittliche Seherzahl wohl bei 700.000 oder darüber gelegen sein.
Apropos RTL: Im letzten Jahr von drei Jahrzehnten deutscher Formel-1-Rechte im Free-TV lagen die Quoten deutlich unter denen des ORF, wenn man das Verhältnis der Einwohnerzahl (10:1) berücksichtigt. Bei RTL betrug der Jahresschnitt in Deutschland 3,98 Millionen bei nur 24,7 Prozent Marktanteil. Die meistgesehenen Rennen waren der Ungarn- und erste Österreich-GP mit 4,49 bzw. 4,48 Millionen.
Im Vergleich zu 2019 – wie gesagt bei unterschiedlichen Rennschauplätzen – verlor RTL geringfügig (von 4,00 auf 3,98 Mill. im Schnitt), während der ORF um rund 60.000 Seher pro Rennen zulegen konnte. Sky Deutschland kam im Schnitt auf 510.000 Zuschauer (3,1 Prozent Marktanteil) und steigerte sich damit zu 2019 (427.000/2,9).
Da bekanntlich 2021 die F1-Übertragungen in Österreich zwischen Erstrechteinhaber ServusTV und dem ORF geteilt werden, werden die kommenden Seherzahlen besonders interessant werden.