Für die Formel-1-Saison 2025 stehen 14 von 20 Fahrer fest, vier Teams (Red Bull, Ferrari, McLaren, Aston Martin) haben ihre endgültigen Paarungen bereits bekannt gegeben.
Weil die "Silly Season" der Königsklasse spannend wie nie ist, wagt sich LAOLA1 in einem Gedankenexperiment an die verbleibenden sechs Cockpits, die Potenzial für Überraschungen bieten.
So könnte das Fahrerfeld 2025 aussehen:
Mercedes: Sainz wird Russell-Kollege
Den Anfang machen die Silberpfeile. Im Grunde werden Ferrari und Mercedes in dieser Konstellation einen Tausch vollziehen. Lewis Hamilton hat bereits in Maranello unterschrieben, Carlos Sainz Jr. nimmt dankend das offene Cockpit bei Mercedes mit einem Einjahres-Vertrag an und wird dann ab 2026 bei Audi fahren.
Die sportlichen Gründe liegen auf der Hand: Sainz kann Siege und Podien einfahren und wird mit George Russell ein Duo bilden, mit dem Woche für Woche zu rechnen sein wird - vorausgesetzt die Technik-Abteilung zieht gleichermaßen mit.
In der Führungsetage wird Toto Wolff realisiert haben, dass es kein Comeback von Valtteri Bottas geben wird, da der Finne nur mehrjährig unterschreiben will. Und Wunderkind Andrea Kimi Antonelli fehlt schlichtweg noch die notwendige Entwicklung, um auf dieser Bühne zu agieren.
Alpine: Rookie-Jahr für Doohan
Nach Mercedes findet sich das nächste offene Cockpit bei Alpine. Den Zuschlag wird Ersatz- und Testfahrer Jack Doohan erhalten.
Der 21-jährige Australier wurde von Alpine-Teamchef Bruno Famin öffentlich als "Option" deklariert und weiß in den Trainings zu überzeugen. Zudem schloss der Sohn von Motorrad-Legende Mick Doohan im Vorjahr die Formel 2 als WM-Dritter ab und hat damit bewiesen, dass er zu den besten Nachwuchspiloten gehört.
Und weil Doohan als Rookie ins Team einsteigt, muss sich Famin (zumindest vorerst) keine Sorge darüber machen, welcher Fahrer die teaminterne Nummer 1 trägt. Diese würde logischerweise an den erfahrenen Pierre Gasly gehen, wobei die Chance, dass das Duo harmonieren wird, recht groß sein wird.
Sauber/Audi: Hülkenberg-Ricciardo 2.0
Mit den gedanklich vollen Cockpits bei Mercedes und Alpine steht Sauber/Audi noch ohne Teamkollege für Nico Hülkenberg da. Die Lösung lautet Daniel Ricciardo, der bereits bei Renault (2019) an der Seite des Deutschen gefahren ist.
Den Zuschlag erhält der Australier aus folgenden Gründen: Einerseits wird man bei Racing Bulls Liam Lawson mit Yuki Tsunoda paaren, andererseits benötigen die Schweizer eine Einjahres-Lösung, bis Carlos Sainz Jr. zur Saison 2026 ins Audi-Werksteam stoßen wird.
Sowohl Hülkenberg als auch Ricciardo zählen zu den erfahrensten Piloten auf dem Grid, was bei der richtigen Entwicklung zur Vorbereitung auf 2026 immens wichtig sein wird. Nach dem Silverstone-GP lautet die akkumulierte Zahl an Rennstarts 466.
Haas: Neue Paarung, neues Glück
Die aktuellsten Gerüchte lassen keine andere Option zu: Den Zuschlag für das zweite Cockpit wird Esteban Ocon erhalten.
Oliver Bearman steigt von der Formel 2 auf und bräuchte eigentlich einen Teamkollegen, der den Rennstall bestens versteht und diesbezüglich für Stabilität sorgen kann. Der geeignete Mann dafür wäre Kevin Magnussen, der seit 2017 für Haas fährt und die US-Amerikaner praktisch wie seine Westentasche kennt.
Die notwendige Stabilität strahlt Ocon nicht aus. Bereits zu Force-India-Zeiten krachte der Franzose mehrmals mit Sergio Perez zusammen und beim diesjährigen Monaco-GP auch mit Alpine-Teamkollege Pierre Gasly. Aufgrund seines schwierigen Charakters ist die Gefahr groß, dass es auch mit Bearman nicht harmonieren wird.
Williams: Das "A-Team"
Die ältere Leserschaft wird bei dem Titel mit der Zunge schnalzen. Gemeint ist aber nicht die Actionserie aus den 1980er-Jahren, sondern die Fahrerpaarung Alexander Albon und Andrea Kimi Antonelli.
So wird Teamchef James Vowles die beiden Williams-Autos für die Saison 2025 besetzen. Angesichts der Vowles-Wolff-Vergangenheit liegt es auf der Hand, warum Antonelli bei den Briten sein Formel-1-Debüt geben wird.
Gleichzeitig wird der 17-Jährige genügend Zeit bekommen, die notwendigen Entwicklungsschritte zu gehen.
Racing Bulls: Lawsons Geduld zahlt sich aus
Yuki Tsunoda wird in seinem letzten Vertragsjahr beim Red-Bull-Schwesterteam Liam Lawson als seinen Teamkollegen wissen. Der Neuseeländer wird damit endlich zu seiner ersten Vollzeit-Saison kommen, nachdem der 22-Jährige bereits 2023 fünf Starts absolviert hat.
Mit dieser Entscheidung wird Lawson nun sein Talent unter Beweis stellen und sich für höhere Aufgaben - etwa einem Sitz bei Red Bull - empfehlen können. Und Helmut Marko verhindert einen möglichen Abgang des "Kiwi" zu einem anderen Rennstall.