Auf der Rennstrecke tut sich in der Formel 1 derzeit bekanntlich aufgrund der Coronavirus-Pandemie nichts. Abseits davon herrscht hingegen Hochspannung.
Zum einen geht es um die (wirtschaftliche) Zukunft der Königsklasse. Zum anderen verspricht der Fahrermarkt so viel Spannung wie lange nicht. Durch den nun vollzogenen Abschied von Sebastian Vettel von Ferrari wird die Gerüchteküche angeheizt. Die große Frage: Wer folgt dem vierfachen Weltmeister in rot nach?
Namen werden schon länger gehandelt, auch prominente wie Lewis Hamilton. Für einen F1-Insider wäre dies keine Überraschung, sondern ein logischer Schritt.
Klar ist: An Optionen mangelt es der Scuderia nicht. Ein Blick auf mögliche Vettel-Nachfolger:
Lewis Hamilton
Wenn bei Ferrari ein Cockpit frei wird, dann werden natürlich auch die ganz großen Namen gehandelt. Spekulationen rund um einen möglichen Farbenwechsel von Hamilton gibt es schon seit längerem. Diese erhalten nun neue Nahrung. So prognostiziert etwa Ex-F1-Teamchef Eddie Jordan im Gespräch mit f1-insider.com und Sport1: „Lewis wird zu Ferrari wechseln.“ Seine Begründung: „Nur die Italiener können sich sein Gehalt noch leisten und sie wissen: Er ist es auch wert!“ Ferrari würde anders ticken als in der Formel 1 engagierte Auto-Konzerne: „Bei ihnen fließt Formel-1-Blut in den Adern.“ Ein Abgang von Hamilton ist aber wohl nur denkbar, wenn sich Mercedes tatsächlich aus der Formel 1 zurückzieht. Oder wenn Toto Wolff, der seinem Superstar viele Freiheiten ermöglicht hat, das Team verlassen sollte.
Carlos Sainz
In spanischen Medien wird Carlos Sainz bereits seit Monaten mit Ferrari in Verbindung gebracht. Dafür spricht, dass der Vertrag des Spaniers bei McLaren mit Saisonende 2020 ausläuft. Dagegen spricht, dass der Ex-Red-Bull-Junior mehrfach betont hat, dass er sich bei McLaren wohlfühlt und über eine Vertragsverlängerung nachdenkt. Wenn allerdings Ferrari ruft, würde der 25-Jährige sicherlich nicht nein sagen.
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Daniel Ricciardo
Ein weiterer Ex-Red-Bull-Pilot, der ein Thema ist. Und bei Ferrari auch schon Thema war. 2018 soll der Australier bereits einen Vorvertrag unterschrieben haben. Eine Verpflichtung soll an zu hohen Gehaltsforderungen gescheitert sein. „Ich hätte von Ferrari mehr Interesse erwartet. Aber irgendetwas ist passiert, ich weiß auch nicht“, dementierte Ricciardo damals und widersprach dem Gehalts-Thema entschieden: „Wer behauptet, dass ich zu viel Geld verlangt hätte, der lügt.“ Der 30-Jährige wechselte dann bekanntlich zu Renault, wo er einen Zweijahresvertrag hat. Dieser endet mit Saisonende 2020. Für Ricciardo würde sprechen, dass er über viel Erfahrung in der Formel 1 verfügt.
Valtteri Bottas
Erfahrung würde auch für den Finnen sprechen. Nach seinem F1-Debüt 2013 wechselte Bottas 2017 zu Mercedes, wo er als Nummer-2-Pilot hinter Lewis Hamilton seither sieben Siege feiern konnte. 2019 war eine Vertragsverlängerung lange Zeit Thema, ehe Bottas für 2020 einen Einjahresvertrag erhielt. Somit ist der 30-Jährige ebenfalls „am Markt“, vor allem, da Mercedes durchaus über Optionen verfügt.
Antonio Giovinazzi
Ein Italiener bei Ferrari. Was für viele F1-Fans ein Traum ist, hat bei der Scuderia selbst nicht unbedingt Priorität. Der bisher letzte Italiener, der in einem Ferrari Platz nehmen durfte, war 2009 Giancarlo Fisichella als Ersatz für Felipe Massa. „Für Ferrari zu fahren, ist mein großer Traum, seitdem ich meine Karriere im Gokart begonnen habe“, erklärte der 26-Jährige vor dem geplanten Saisonstart in Melbourne gegenüber motorsport-magazin.com. In seiner ersten vollen Saison 2019 fuhr er vier Mal in die Punkteränge und erreichte mit Rang 5 in Brasilien sein bestes Ergebnis. Große Chancen darf er sich mit dieser Visitenkarte nicht ausrechnen.
Mick Schumacher
Der Name Schumacher hat bei Ferrari einen hohen Stellenwert. Michael Schumacher brachte die Scuderia Anfang der 2000er-Jahre zurück auf Erfolgskurs und feierte gemeinsam mit den Italienern von 2000 bis 2004 fünf WM-Titel in Serie. Dass sein Sohn in diese großen Fußstapfen treten wird, davon träumen viele F1-Fans. Eine Verpflichtung für 2021 wäre aber eine Sensation, verfügt Mick doch bisher noch über keinerlei F1-Erfahrung. In den Nachwuchsklassen konnte er aufzeigen: 2018 gewann er die F3-Europameisterschaft. 2019 feierte er in seiner Debüt-Saison in der Formel 2 einen Sieg. Seit Jänner 2019 ist der 21-Jährige Mitglied der Ferrari Driver Academy.