Grand Prix von Österreich – der weckt in Hans-Joachim Stuck angenehme Erinnerungen, denn vor 45 Jahren landete er auf dem alten Österreichring im Brabham-Alfa auf Rang drei hinter Alan Jones im Shadow-Ford und Niki Lauda im Ferrari.
Der immer noch aktive Wahl-Tiroler (zuletzt im Rahmen der DTM Classic auf dem Norisring) verfolgt die Formel 1 weiterhin fast akribisch. Und weil er niemandem verpflichtet ist, äußert er seine Meinung auch ziemlich ungefiltert.
Grundsätzlich sieht der deutsch-österreichische Doppel-Staatsbürger die aktuelle Formel 1 kritisch, denn er meint: "Die Formel 1 hat ein Problem. Wenn 20 fahren und nur vier gewinnen können, stimmt was nicht."
Und er mahnt Fortschritt ein: "Man muss sich anpassen. Ich bin bestimmt kein Umweltkämpfer, aber die Formel 1 könnte längst schon mit synthetischem Kraftstoff fahren. Oder mit einheitlicher Aerodynamik Millionen einsparen. Das Porpoising ist mir egal, wenn du Mumm hast, fährst du voll. Das Künstliche in den Regeln wird von den Fans nicht gutgeheißen. Ich glaube aber, dass der neue FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem etwas bewegen wird, er wird die ersten Schritte machen. Er weiß, wie es funktionieren soll. Ich finde es toll, was Red Bull, Ferrari und Mercedes machen, aber es sollten noch mehr Autos an der Spitze mitkämpfen können."
Verstappen "eine Stufe über den anderen"
Zur Lage beim Team-Dauerweltmeister und seinem Topstar meint er: "Mercedes wird sicher zurückkommen und wieder vorn dabei sein. Hamilton wird nach dieser Saison weiterfahren. Er ist ein Renntier. Und er will den achten Titel."
Aber sein WM-Favorit bleibt der Titelverteidiger: "Heuer stelle ich Verstappen auf eine Stufe über die anderen, Max ist unglaublich und wird heuer wieder den Titel holen."
Stuck über Vettel: "Das kann ich nicht nachvollziehen"
Wie die weitere deutsche Motorsportlegende Walter Röhrl sieht auch Stuck die Einstellung von Sebastian Vettel kritisch: "Er kann Auto fahren, er gehört in die Formel 1. Aber seine Äußerungen zu gesellschafts- und umweltpolitischen Themen kann ich nicht nachvollziehen."
Nicht wenige warfen dem vierfachen Weltmeister zuletzt Heuchelei vor. "Ich weiß nicht, auf welcher Schiene er fährt. Er ist intelligent und ein guter Rennfahrer. Aber dass er diese Themen dauernd anspricht, verstehe ich nicht."
"Mit einheitlicher Aerodynamik wäre das Sparpotenzial riesengroß"
Auch eine Geldknappheit wegen des Budgetlimits und erhöhter Kosten kann er nicht nachvollziehen: "Ob die Klagen mancher Teamchefs, dass wegen der Inflation und dem Budgetlimit das Geld vor Saisonende ausgeht, berechtigt oder Bluff sind, kann ich nicht beurteilen, weil ich die finanziellen Hintergründe nicht kenne. Aber das Budget Cap zu kontrollieren ist aufwändiger, als ein gescheites Reglement zu machen. Mit einer einheitlichen Aerodynamik wäre das Sparpotenzial riesengroß. Und ohne Windkanal, der 24 Stunden täglich läuft."
Zu potenziellen Neueinsteigern sagt der 71-Jährige, der beste Einblicke in den Volkswagen-Konzern hat: "Ich rechne, dass der Deal Red Bull-Porsche klappen wird. Der würde viel Sinn machen. Zu Audi… will ich nichts sagen. Meine Meinung ist, dass eine Marke des Volkswagen-Konzerns in der F1 genügt."
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