Das Wasser stand Max Verstappen nur vor dem Grand Prix von Spanien bis zum Hals – sinnbildlich.
Denn die Kollegen vom Alinghi Red Bull Racing Segelteam, das mit der Formel-1-Mannschaft technisch kooperiert, gewährten dem WM-Spitzenreiter Einblicke, quasi in die Formel 1 des Hochseesegelns. Alinghi RBR unterhält die Teambasis in Barcelona, da war ein Besuch von Max naheliegend.
Vor dem Rennen auf jenem Kurs, auf dem er – mittlerweile schon sieben Jahre zurück! – ein fulminantes Debüt im Team mit einem Sensationssieg feierte, wirkte der 25-Jährige gelassen und entspannt. Im Gespräch mit LAOLA1 spach Max...
...über die aktuelle Überlegenheit von Red Bull Racing (heuer noch ungeschlagen): "Es läuft besser, als ich erwartet habe. Aber das muss nicht so bleiben. Die anderen Teams verstehen ihre Pakete immer besser und werden Fortschritte machen. Bis jetzt haben wir im Vergleich zum vergangenen Jahr wohl die größten Schritte nach vorn geschafft, was doch erstaunlich ist. Wir können die Lage derzeit genießen."
...über ein Aufholen der Konkurrenz und das eigene Handicap durch die FIA-Strafe (Reduktion der Windkanalzeiten nach Überschreitung des Budgetlimits): "Die Auswirkungen werden kommen. Wir versuchen das Handicap so gut wie möglich zu handhaben. Es hilft uns, dass wir ein sehr gelungenes Auto haben. Ich hoffe, dass wir einen Vorsprung bis ans Saisonende halten können."
...zur Einschätzung der nächsten Rennen und die Konkurrenten: "Wir konnten bisher zeigen, dass wir auf allen Strecken schnell sind. Normalerweise sind wir besonders dort überlegen, wo der Reifenverschleiß hoch ist. Unser Auto ist gut zu den Reifen. Dieses Rennen hier sollte für uns wieder ein gutes werden. Straßenkurse sind nicht so unser Vorteil. Dafür sah man in Bahrain, wo der Verschleiß groß ist, wie gut der RB19 ist."
...über Fernando Alonso im x-ten fahrerischen Frühling und dessen Aston-Martin-Team: "Die haben wirklich einen großen Sprung vorwärts gemacht. Ich hörte von Fernando schon im Winter, dass er sehr positive Anzeichen bemerkte. Er nahm mit dem Vertrag bei Aston Martin ein großes Risiko auf sich, denn die aktuelle Form war da nicht absehbar. Aber das Team verstärkte sich sehr gut, vor allem mit einigen Red-Bull-Leuten."
...auf die Frage nach dem schärfsten WM-Konkurrenten, Teamkollege Sergio Pérez oder doch Alonso: "Es schaut nach teaminterner Entscheidung aus, weil unser Auto einfach sehr schnell ist. Wir müssen aber abwarten, wie sehr sich die Konkurrenten verbessern werden. Ich schließe niemand von Siegchancen aus."
...über den Vorteil der Pole Position auf dem Catalunya-Kurs, wo bisher in 32 Rennen 23 Mal der Sieger von Position eins startete: "Normalerweise ist die Pole hier ein großer Vorteil. Aber es braucht dazu nicht nur eine gute Runde, sondern auch ein perfektes Auto, weil es eine Strecke ist, auf der die Aerodynamik entscheidet."
...über die Entfernung der letzten Schikane vor der Zielkurve: "Ich weiß nicht, ob das Rennen damit spannender wird, aber für das Layout insgesamt ist es besser."
...über seine Gefühle, wieder auf dem Kurs seines ersten F1-Sieges zu fahren: "Da kommen schon viele Erinnerungen auf, weil Helmut (Marko) das Risiko auf sich nahm und mich hier das erste Mal ins Auto (von Red Bull Racing, Anm.) setzte. Es sind schöne Erinnerungen an einen unglaublichen ersten Sieg. Ich war ja erst 18 Jahre alt, also sehr jung… (schmunzelt) Ich bin noch immer jung, aber nicht mehr sooo jung. Das war damals ein verrücktes Wochenende."