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"Chapeau!": Ex-Formel-1-Pilot mit viel Lob für Ferrari

Der italienische Traditionsrennstall hat im Vergleich zum letzten Jahr einen enormen Sprung gemacht. Das erkennt auch ein Experte an.

Foto: © GEPA

Ein Sieg, fünf Podestplätze, jedes Rennen doppelt gepunktet - die bisherige Saisonbilanz von Ferrari kann sich vor allem in Vergleich zu den letzten Jahren sehen lassen.

In Maranello ist ein klarer Aufwärtstrend erkennbar - das würdigt auch der ehemalige Formel-1-Fahrer Christian Danner bei der Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar-7" auf ServusTV.

"Ferrari haben einen Riesenschritt gemacht. Man muss sich das immer so vorstellen - die Fahrer sind generell schrecklich. Sie sagen: 'Der Reifenverschleiß muss gleich null sein und der Reifen sofort auf Temperatur sein'", erklärt der Deutsche. 

Vor allem Charles Leclerc begeisterte erst unlängst mit seinem Reifenmanagement in Suzuka: Der Monegasse katapultierte sich mit einer hervorragenden Leistung von Rang acht auf vier, zog als Einziger einen Einstopper durch und machte so seine Quali-Leistung gut.

Deutlicher Sprung von 2023 auf 2024

Dass das Reifenmanagement so gut funktioniert, ist natürlich nicht nur dem Fahrer, sondern auch dem Boliden geschuldet. Der Vorgänger des SF24 war ein Reifenfresser, der SF24 selbst scheint dieses Problem nicht mehr zu haben.

Bei Ferrari machte aber nicht nur die Reifenabnutzung in den vergangenen Jahren Probleme: Immer wieder leistete sich das Team grobe Fehler in der Boxengasse. Von misslungenen Boxenstopps bis hin zu unverständlichen strategischen Einfällen - immer wieder blamierte sich der einstige Serien-Weltmeister.

All diese Dinge standen auf der dringenden Verbesserungsliste für 2024 - und die "Roten" haben es tatsächlich geschafft, einen großen Sprung in Richtung Red Bull zu machen. Das merkte auch Danner an.

Viel Lob von Danner

"Und heute muss ich sagen – Chapeau! Ferrari hat das fast alles hinbekommen, auch die Rennstrategie ist auf einmal solide. Und das sind die gleichen Leute, die im Vorjahr das Vorgehen im Rennen ausgeheckt haben", lobt er den Rennstall, der seit der Einstellung von Frederic Vasseur als Teamchef auf dem richtigen Weg zu sein scheint.

Was vor einigen Jahren unter Mattia Binotto noch öfter chaotisch oder unorganisiert gewirkt hat, scheint unter dem Schweizer wieder Form anzunehmen. Danner findet: "Man hat in Maranello die Ingenieurs- und Aero-Kapazitäten gebündelt. Hier geht es um Themen wie Kinematik, aerodynamische Effizienz, Mechanik. Nun haben die Fahrer genau, was sie von ihren Rennwagen brauchen."

Überraschungsei Shanghai

Der nächste Grand-Prix steigt in China, hiervor steht für alle Teams ein Fragezeichen. Denn: Seit 2019 gastierte die Formel 1 nicht mehr in Shanghai, seitdem hat sich einiges geändert.

Vor allem die Fahrer werden dort vor eine besondere Herausforderung gestellt: "Ich erwarte in erster Linie eine sehr grüne Strecke, die kaum Haftung bietet. Das wird für die Piloten furchtbar sein, bis die Strecke endlich Grip hat. Im Umfeld der Rennstrecke befindet sich relativ viel Industrie. Da hat man aus der Luft dann nicht nur die Regentropfen, sondern auch das, was da in den Wolken drin ist. Die Bahn wird rutschig sein", so der Experte.

Dazu kommt, dass am Shanghai International Circuit ein Sprint-Wochenende ausgetragen wird. Sprich: Noch weniger Zeit, um sich auf die fast schon neue Strecke einstellen zu können.

"Das wird am Freitag ein Riesenthema – wie die Strecke verstanden wird. Nicht nur für die Fahrer, auch für die Ingenieure. Wie muss ich den Wagen abstimmen, sodass der Reifen A, B oder C das macht, was ich gerne von ihm will? Das wird die Herausforderung sein. Zumal wir ein Sprintwochenende haben werden, also mit nur einem freien Training, dann geht es bereits ins Sprint-Qualifying. Da ist die eine oder andere Überraschung programmiert", erklärt Danner.

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