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"Wie auf Schienen": Verstappens unheimliche Dominanz

Niemand kann dem Niederländer in Shanghai das Wasser reichen. Die Weltmeisterschaft scheint schon nach fünf Saisonrennen entschieden.

Foto: © getty

Max Verstappen bleibt der große Dominator in der Königsklasse des Motorsports.

Der Weltmeister gewinnt am Sonntag erstmals den Großen Preis von China und feiert im fünften Saisonrennen seinen vierten Sieg. Nur bei Regen im Sprint-Shootout am Freitag lag Verstappen zurück, ansonsten darf er sich über ein perfektes Wochenende in Shanghai freuen.

"Es hat sich fantastisch angefühlt, wir waren das ganze Wochenende sehr schnell. Es macht Spaß und es ist alles wie auf Schienen gelaufen", ist Verstappen nach dem Rennen mehr als zufrieden.

Vor allem die Konstanz seines RB20 ließ ihn auch nach den zwei Safety-Car-Phasen nicht am Sieg zweifeln: "Das war natürlich ärgerlich, weil ich schon einen guten Vorsprung hatte. Aber ich war eigentlich nicht besorgt, weil wir einfach mehr Pace als die anderen hatten."

Die Restarts meisterte Verstappen souverän und setzte sich sofort wieder von seinen Konkurrenten ab. Am Ende war der 26-Jährige mit allen drei Reifenmischungen eine Klasse für sich und lässt somit schon früh in der Saison wenig Optimismus in der Hoffnung auf einen spannenden WM-Kampf in der Formel 1 zu.

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Safety-Car-Phase verhindert Doppelsieg

Teamkollege Sergio Perez wird Verstappen diesen Kampf wohl nicht liefern können. Die Hierarchie bei Red Bull Racing ist sowieso klar festgelegt. Nur wenn der Weltmeister einmal ausfallen sollte, müsste der Mexikaner zur Stelle sein. In China wäre er das nicht gewesen, er wurde hinter McLaren-Pilot Lando Norris nur Dritter.

"Ich habe mir eigentlich mehr erwartet. Wir haben ein paar Änderungen vorgenommen und waren heute etwas langsamer als am Samstag", ist Perez nicht wirklich zufrieden. Die Safety-Car-Phase zu Rennmitte, die für die Ein-Stopper Norris und Leclerc zum optimalen Zeitpunkt kam, verhinderte unter dem Strich ein besseres Resultat.

Motorsport-Chef Helmut Marko stärkt seiner Nummer zwei dennoch den Rücken: "Checo (Perez, Anm.) hat durch das Safety Car mehr als geplant überholen müssen. Jedes Überholmanöver ist hier schwierig, so gesehen hat er das Maximum herausgeholt."

Der 34-Jährige kämpft um seine Zukunft bei Red Bull. Die bisherigen Rennen verliefen solide, auch wenn der Abstand zu Verstappen wieder einmal beachtlich ist. Dennoch scheint Perez gute Karten zu haben. "Es spricht momentan sehr viel für ihn", deutete Marko noch vor dem Rennen auf einen Verbleib über 2024 hinaus hin.

Norris bleibt ein Thema

Mit Daniel Ricciardo erlebte ein möglicher Perez-Nachfolger einen tragischen Rennsonntag. Der Australier wurde vor dem Restart in den Punkterängen liegend von Lance Stroll abgeschossen und musste den Grand Prix aufgeben. Der Routinier hätte ein gutes Ergebnis nach schwerem Saisonstart bitter nötig gehabt.

Der Ausfall von Teamkollege Yuki Tsunoda, der ebenfalls unverschuldet von Kevin Magnussen aus dem Rennen gekickt wurde, komplettierte ein Wochenende zum Vergessen für die Racing Bulls. 

Neben dem bei Ferrari ersetzten Carlos Sainz empfahl sich auch Lando Norris einmal mehr für das zweite Cockpit neben Verstappen. Laut Marko ist und bleibt der Brite "sicher im Fokus", auch wenn dieser einen langfristigen Vertrag besitzt:

"Er hat noch keinen Grand-Prix-Sieg. Sein Vater scherzte zuletzt, Lando müsste dafür den Rücktritt von Verstappen abwarten. Vielleicht sollte er zu uns kommen, dann geht's schneller", deutete der Österreicher humorvoll auf eine mögliche Zusammenarbeit hin.

McLaren neuer Hauptkonkurrent?

McLaren überraschte in Shanghai nicht nur die Konkurrenz, sondern vor allem sich selbst: "Eigentlich gab es bis heute keinen Grund, an so eine gute Pace zu glauben", gibt ein glücklicher Norris nach dem Rennen zu.

McLaren war in China vom Leistungsniveau hinter Ferrari eingeschätzt worden, größere Updates sind erst für Miami geplant. Sollten diese funktionieren, hat Norris gute Chancen, beim nächsten Grand Prix in zwei Wochen erneut schärfster Verstappen-Konkurrent zu sein.

"Die Gegner sind uns näher gerückt. Es wird härter, aber wir sind auf einem guten Weg", verspricht Marko abschließend doch noch Spannung im restlichen Saisonverlauf.


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