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30 Sekunden im Feuer: So geht's Grosjean

Details zum Feuer-Unfall von Romain Grosjean in Bahrain. So geht's dem Franzosen:

30 Sekunden im Feuer: So geht's Grosjean

Der Schock sitzt tief im Formel-1-Zirkus nach dem Horror-Crash von Romain Grosjean beim Grand Prix von Bahrain

Der Franzose schlug mit seinem Haas unmittelbar nach dem Start bei über 200 km/h in die Leitschiene ein, das Auto wurde in zwei Teile gerissen und ging sofort in einem riesigen Feuerball auf. Wie durch ein Wunder konnte sich Grosjean selbst aus dem unter der Streckenabsicherung steckenden und lichterloh brennenden Cockpit befreien. 

Wie Haas-Teamchef Günter Steiner am Sonntagabend gegenüber "Sky" bestätigte, hat sich Grosjean leichte Verbrennungen an Händen und Füßen zugezogen, ansonsten fühle er sich aber "gut". "Es sieht so aus, dass er sich nichts gebrochen hat", berichtete Steiner nach einem Telefonat mit dem Franzosen. Grosjean bleibt über Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus, habe alles in allem aber einen guten Eindruck gemacht. 

Ein Wunder, wenn man die Bilder des Unfalls sieht. Ersten Analysen zufolge soll Grosjean mit einer Wucht von 53G in die Leitplanke eingeschlagen haben und fast 30 Sekunden im Feuer gewesen sein. Der Franzose hatte beim Verlassen der brennenden Fahrerzelle sogar einen Schuh verloren.

Alex Wurz erklärt im ORF: "Er steigt aus ohne Schuh, das heißt beim Aufprall dürften seine Füße durch die Pedalbox durchgedrungen sein, zwischen die Pedale durch. Beim Aussteigen zieht er sich quasi selbst den Schuh aus. Die Schuhe haben Leichtgewicht. Das ist jetzt mal kein großes Problem, aber natürlich schützt der Schuh auch vor Feuer, der ist auch feuerfest." 

Grosjean meldet sich via Videobotschaft aus dem Krankenhaus:

"In zwölf Jahren habe ich so etwas noch nicht gesehen"

Einer, der den Unfall aus nächster Nähe miterlebte, war Alan van der Merwe, der Fahrer des Medical-Cars. Er war gemeinsam mit Formel-1-Arzt Ian Roberts einer der Ersten an der Unfallstelle.

"In zwölf Jahren habe ich so etwas noch nicht gesehen. Ich habe noch nie so viel Feuer bei einem solchen Einschlag gesehen", sagt van der Merwe. "Wir brauchten einen Augenblick, um zu verstehen, was da passiert ist. Ich kann nicht sagen, ob es nur eine Sekunde war, aber das hat sich wie eine Ewigkeit angefühlt."

Van der Merwe und Roberts konnten zunächst nichts tun, mussten mitansehen, wie sich Grosjean selbst aus dem lichterloh brennenden Auto befreite. "Es war eine Erleichterung, als er da rauskam und okay war", erzählt van der Merwe.

Grosjeans Visier "komplett geschmolzen"

Formel-1-Arzt Roberts erklärte bei "Sky": "Romain war natürlich sehr zittrig, und sein Visier war komplett (...) geschmolzen. Ich konnte ihm seinen Helm ausziehen, um zu checken, ob alles okay ist. Er hatte Schmerzen im Fuß und in seinen Händen", berichtet auch er von Verbrennungen.

VIDEO - So befreite sich Grosjean aus der Feuer-Hölle:

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Hamilton: "Dankbar, dass die Leitplanke Grosjean nicht geköpft hat"

Die Erleichterung darüber, dass Grosjean verhältnismäßig glimpflich davongekommen ist, war allen Beteiligten in der Formel 1 anzumerken. Man ist sich bewusst, dass dieser Unfall weit schlimmer hätte ausgehen können. 

"Ich bin so dankbar, dass Romain in Sicherheit ist", sagte Rennsieger Lewis Hamilton. "Das waren wirklich schockierende Bilder. Ich bin dankbar, dass ihn die Leitplanke nicht geköpft hat. Es hätte so viel schlimmer ausgehen können", sprach der Weltmeister auch die Gefährlichkeit des Sports an. 

"Wenn ich in das Auto steige, dann weiß ich, dass ich ein Risiko eingehe. Ich respektiere die Gefahren im Sport, aber das Risiko, das wir eingehen, ist kein Witz. Wir riskieren unser Leben für den Sport und für das, was wir lieben", so Hamilton. 

Mercedes-Teamchef Toto Wolff sprach von Bildern, "die wir seit den 90er-Jahren nicht mehr zu sehen bekamen". 

Sebastian Vettel schilderte, wie er den Horror-Unfall im Auto erlebte: "Ich sah das Feuer und fragte ob er draußen ist. Mein Team sagte immer wieder, sie wissen es nicht. Es war ein schlechtes Gefühl. Als ich aus dem Auto war und realisiert hatte, dass er raus war. Das war die wichtigste Nachricht des Tages."

Formel-1-Sportchef Ross Brawn kündigte indes eine Untersuchung des Unfalls an. 

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