Fernando Alonso krönte ein starkes Wochenende von Aston Martin mit einem hart erarbeiteten dritten Platz im Großen Preis von Brasilien. Der Rennbericht >>>
Es ist das 106. Podium seiner Karriere - doch der Weg dahin war alles andere als einfach. Perez übte über 30 Runden lang Druck auf den Spanier aus, schaffte es in der vorletzten Runde sogar, diesen hinter sich zu lassen. Doch Alonso gab nicht auf und schnappte sich in der letzten Runde sehenswert den dritten Platz zurück.
Alonso über Perez' Überholmanöver: "Dachte, Podium ist nicht mehr drinnen!"
Im offiziellen "Post-Race-Interview" der Formel 1 gab der Spanier Einblick in seine Gedanken, als das Podium kurz vor Schluss für eine Runde verloren geglaubt war: "Für mich waren das 30 Runden, die ich Druck von Checo hatte. Als er mich zwei Runden vor Schluss überholt hatte, dachte ich: 'Okay, das Podium ist jetzt nicht mehr drinnen'."
Weiters schilderte der 42-Jährige: "Aber dann ist er (Anm. Perez) schlecht reingekommen in Kurve eins, etwas spät rein und ich wusste dann, dass ich meine Chance in Kurve vier habe."
In einem wahrhaftigen Foto-Finish setzte sich Alonso schließlich gegen Perez durch:
(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)
What an unbelievable finish 🤯#F1 #BrazilGP pic.twitter.com/lFIbkTi9rC
— Formula 1 (@F1) November 5, 2023
Krönender Abschluss für starke Aston-Martin-Vorstellung
Nach einem fulminanten Start ins Kalenderjahr 2023 lief es bei Aston Martin seit Monza nicht besonders gut. In den letzten sechs Rennen vor Brasilien holte man insgesamt nur 21 Punkte. Zum Vergleich: In den ersten sechs Saisonläufen erbeutete das Team 120 Punkte.
Das merkte Alonso ebenfalls in seinem Interview an: "Das ist ein super Ergebnis für das Team. Wir hatten einige Probleme in den letzten Monaten, vor allem in den letzten zwei Rennen mussten wir zweimal das Auto abstellen."
Sein Podium in Brasilien widmete der Spanier dem Team, welches auch nach den vielen Rückschlägen in der letzten Zeit stets weitergemacht hat: "Dieses Podium ist für das Team, für jeden in der Fabrik. Wir kämpfen bis zur letzten Runde."
Angesprochen auf die Probleme mit den neuen Entwicklungen am Boliden, stellte Alonso klar: "Ja, wir lernen das neue Auto immer noch kennen. Diese Autos sind aerodynamisch so komplex, wir experimentieren jetzt schon, um das Auto für nächstes Jahr besser zu verstehen."
Teamchef Krack freut sich: "Fühlt sich sehr gut"
Aston-Martin-Teamchef Mike Krack hat nach dem Rennen in Brasilien gleich doppelt zu lachen: Neben dem Podium von Routinier Fernando Alonso sorgte auch Lance Stroll auf Rang fünf für viele strahlende Gesichter bei Aston Martin.
Im Interview bei "ServusTV" freut sich der Luxemburger: "Es fühlt sich sehr gut an, vor allem auch die Art und Weise wie es zustande kam und es ist nicht nur Podium, sondern auch drei und fünf, also ein sehr sehr gutes Teamergebnis."
In der aktuellen Saison gelang es seinem Team vor allem in letzter Zeit kaum, mit beiden Autos gleichzeitig viele Punkte zu sammeln, merkte Krack an: "Ich bin da echt happy drüber, dass es jetzt für das gesamte Team einen guten Erfolg gab. Wir hatten jetzt noch nicht so viele Rennen, wo wir mit beiden Autos gut gescoret haben. Das haben wir heute geschafft."
Vor dem Rennen rechnete sich der Aston-Martin-Teamchef angesichts der Tatsache, dass sowohl ein pace-starker Red Bull als auch McLaren hinter seinen Schützlingen steht, noch eher weniger Chancen aus.
Überrascht war der Luxemburger vom guten Ergebnis dennoch nicht, wie er erklärte: "Was man sehr oft unterschätzt, ist, wenn man frei fahren kann, wenn man keine Autos vor sich hat, das macht einen riesigen Unterschied."
Weiters lobte er: "Man verliert nicht den ganzen Abtrieb, das hilft natürlich extrem, um die Reifen am Leben zu halten und dann auch, um in dem Moment anzugreifen, wo es wirklich notwendig ist. Das haben wir heute mit beiden Autos gut gemanagt. Das war nicht unbedingt Tiefstapelei."
Krack sieht vor allem auch die Beschädigungen am Auto von Oscar Piastri, der nach einem Re-Start aus der Boxengasse praktisch chancenlos war, als eine glückliche Situation für sein Team.
Krack über Überholmanöver von Perez: "Habe gedacht, das war's!"
Auch den hochspannenden Zweikampf zwischen Fernando Alonso und Sergio Perez lässt der Luxemburger nicht unkommentiert: "Der Zweikampf war fantastisch. (...) Mich hat es dann überrascht, dass er überhaupt eine Chance bekommen hat, weil ich dachte, dass Fernando das mit all seiner Erfahrung und Routine gar nicht zulässt."
Krack führt weiter aus: "Um ehrlich zu sein, hab ich im ersten Moment gedacht: 'Das war's'. Und dann hat er uns wieder mit einem Manöver überrascht. Es war ein Manöver des Jahres."