Zwar wurde Christian Horner nach den Vorwürfen wegen unangebrachten Verhaltens gegenüber einer Mitarbeiterin entlastet, die Causa rund um den Red-Bull-Teamchef ist damit aber längst noch nicht vorbei. Ganz im Gegenteil!
Am Donnerstag, kurz nachdem sich Horner am Rande des Formel-1-Saisonauftakt in Bahrain zu den Ereignissen geäußert hat, platzt die nächste Bombe.
Wie mehrere Medienvertreter berichten, wurden von einem anonymen E-Mail-Account Dokumente mit "Beweisen" im Fall Horner an hunderte Personen, darunter Journalisten, die anderen Teamchefs, Liberty Media und F1-Boss Stefano Domenicali verschickt.
Es soll sich dabei um Screenshots von WhatsApp-Nachrichten zwischen Horner und einer Red-Bull-Mitarbeiterin sowie Bilder handeln - insgesamt 79 Dateien.
Ob das versendete Material echt ist, ist aktuell noch unklar.
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Hat die Red-Bull-Zentrale in Salzburg den Untersuchungsbericht nie gesehen?
Zuvor forderten andere Teamchefs wie Toto Wolff oder Zak Brown mehr Klarheit in der Angelegenheit.
Red Bull hatte am Mittwoch in einer Erklärung lediglich mitgeteilt, dass die Beschwerde einer Mitarbeiterin gegen Horner nach einer unabhängigen Untersuchung abgewiesen wurde. Horner, der seit 2015 mit der ehemaligen Spice-Girls-Sängerin Geri Halliwell verheiratet ist, wies alle Vorwürfe gegen ihn zurück und führte das Team während des Prozesses weiter.
Red Bull erklärte, dass der Untersuchungsbericht vertraulich bleiben wird.
Der in der Regel gut informierte Schweizer "Blick"-Journalist Roger Benoit berichtet indes, dass die Pressemitteilung zu Horners Entlastung vom Mehrheitsaktionär aus Thailand verschickt wurde und fragt sich: "Warum sah offenbar nur Horner den rund 100-seitigen Untersuchungsbericht eines Fachanwalts und nicht die Red-Bull-Zentrale in Salzburg?"
Die Beschwerdepartei hat das Recht auf eine Berufung, laut britischen Medien zieht die Mitarbeiterin sogar in Erwägung, rechtliche Schritte einzuleiten.
Wolff & Co. fordern Klarheit: "Wir können es uns nicht leisten, Dinge im Ungefähren und Dunklen zu lassen"
Mercedes-Teamchef Toto Wolff forderte indes mehr Klarheit. "Ich glaube, der Sport braucht mehr Transparenz", sagte der Wiener am Donnerstag bei einer Pressekonferenz der Teamchefs. "Als Sport können wir es uns nicht leisten, Dinge im Ungefähren und Dunklen zu lassen."
Sie und die Organisation, sprich die Formel 1, hätten die Pflicht, sich das anzuschauen und zu sagen, das sei okay, betonte Wolff, der sich schon vorher kritisch in der Angelegenheit geäußert hatte.
McLaren-Teamchef Zak Brown stimmt Wolffs Forderungen zu. Die Formel 1 als kommerzieller Rechteinhaber und der Internationale Automobilverband, der für die Einhaltung der Regeln verantwortlich ist, müssten sicherstellen, dass alles transparent sei und sie zu derselben Schlussfolgerung kämen. "Der Sport braucht das, um einen Schlussstrich darunter zu machen, sonst ist es nicht gesund für den Sport."
Correction: In addition to journalists, it is sent to the other team principals, Liberty Media, Stefano Domenicali, and many others. The file contains photos of whatsapp messages and other photos. https://t.co/TTXSR4vfRl
— Jenna Fryer (@JennaFryer) February 29, 2024