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Antonelli crasht beim F1-Debüt - Verstappen Trainingsbester

Der 18-jährige Antonelli crasht bei seinem Formel-1-Debüt in Monza. Max Verstappen ist im ersten Training der Schnellste, das zweite bricht er ab.

Antonelli crasht beim F1-Debüt - Verstappen Trainingsbester Foto: © getty

Im ersten Training für den Formel-1-Grand-Prix von Monza legt Max Verstappen im Red Bull mit 1:21:676 die Bestzeit hin. Das zweite Training bricht der Niederländer ab und landet nur auf Platz 14, Lewis Hamilton ist am Abend im Mercedes mit 1:20:738 der Schnellste.

Doch ein Italiener sorgt für mehr Aufsehen. Mercedes lässt den 18-jährigen Youngster Andrea Kimi Antonelli statt George Russell das Training absolvieren. 

Antonelli sorgt für Rote Flagge

Der Italiener, der sich Hoffnungen auf ein Mercedes-Cockpit machen darf, vergeigt seinen ersten Auftritt in der Königsklasse in seinem Heimatland so richtig. Bereits nach wenigen Minuten dreht sich Antonelli in der Parabolica und rutscht in eine Bande.

Das Training muss mit einer Roten Flagge für mehr als zehn Minuten unterbrochen werden. Der Bolide von George Russell ist hinüber und muss repariert werden. Antonelli kommt mit dem Schrecken davon.

"Kimi, alles gut. Alles gut, Kimi", funkt Mercedes-Boss Toto Wolff beruhigende Worte. Im Moment des Unfalls verzieht der Wiener allerdings auch das Gesicht kurzzeitig. Das Training habe "keine Auswirkungen" auf Antonellis Mercedes-Zukunft, betont Wolff wenig später.

Charles Leclerc fährt hinter Verstappen die zweitschnellste Zeit im ersten Training, Lando Norris wird Dritter. Auf den Plätzen dahinter landen Carlos Sainz, Valtteri Bottas, Oscar Piastri und Lewis Hamilton. Sergio Perez wird im Red Bull Neunter.

In FP2 landet Hamilton ganz vorne. Dahinter folgen Norris und Sainz. Piastri wird Vierter, Leclerc Fünfter. Verstappen, der seinen schnellen Versuch abbricht, landet auf Platz 14. In der zweiten Einheit crasht auch Haas-Pilot Kevin Magnussen, der Däne bleibt ebenfalls unverletzt. In der WM-Wertung führt Verstappen, der schon seit fünf Grand-Prix-Wochenenden sieglos ist, noch 70 Punkte vor Zandvoort-Sieger Norris.

Wolff über Antonelli: "Das Wichtigste ist, dass es ihm gut geht"

Zurück zu Antonelli: Wolff erklärt, dass es ihm trotz des Unfalls mit 45g physisch gut gehe. "Das war schon ein ziemlicher Einschlag. Jetzt muss er das noch verkraften und verdauen. Das ist sicher ein Rückschlag für ihn persönlich, für uns nicht", sagt Wolff im "ORF". Auf die Insassen eines normalen Autos wirken während der Beschleunigung etwa 0,3g.

Für Antonelli sei es ein "Worst-Case-Szenario", das Talent verliert wichtige Trainingszeit im Mercedes, den eigentlich George Russell lenkt. "Das ganze Land macht Kopfstände und natürlich wird er sich Druck gemacht haben. Das Wichtigste ist, dass es ihm gut geht und das Auto für George wieder zusammengebaut werden kann. Alles andere ist schon wieder Schnee von gestern", sagt Wolff.

Antonelli sei schon immer als Wunderkind bezeichnet worden. "Er hat jede Juniorserie im ersten Jahr gewonnen, was sehr unüblich ist. Ich kenne ihn, seit er elf Jahre alt ist. Wir wollen einen Fahrer, der sich eher von oben herantastet, als langsam auf sein Ziel hinarbeitet, deswegen lieben wir ihn", sagt Wolff.

Mit der Entscheidung, wer das zweite Mercedes-Cockpit im kommenden Jahr bekommt, lasse sich Mercedes noch Zeit, um laut Wolff Spannung in eine Sache zu bringen, die nicht mehr spannend sei. Eine Stunde nach seinem Trainingsunfall fährt Antonelli im Formel-2-Qualifying bereits wieder auf Platz sechs.

Argentinier Colapinto: "Messi ist Gott und wie könnt ihr mich vergleichen?"

Ebenfalls sein Debüt in der Königsklasse feiert der Argentinier Franco Colapinto. Der 21-jährige Williams-Pilot ersetzt für die letzten neun Saisonrennen den erfolglosen US-Amerikaner Logan Sargeant. In der Formel 2 liegt Colapinto auf Gesamtrang sechs, einen Platz vor Antonelli.

Im zweiten Training landet Colapinto auf dem 17. Platz, nur zwei Zehntelsekunden hinter Teamkollege Alexander Albon. In den letzten Sekunden der ersten einstündigen Einheit verbremst sich auch Colapinto in der Parabolica, sein Bolide bleibt aber fahrtüchtig.

An sein Debüt hat Colapinto keine hohen Erwartungen, anders als vielleicht die Menschen in seinem Heimatland, wo schon Parallelen zu Fußball-Superstar Lionel Messi gezogen werden.

"Ich sehe, dass sie mich manchmal vergleichen, aber dann denke ich: Ihr seid verrückt. Messi ist Gott und wie könnt ihr mich vergleichen? Aber es sind jetzt 23 Jahre ohne einen Formel-1-Fahrer aus Argentinien. Es macht die Argentinier daher sehr glücklich, weil es ein besonderer Moment für alle ist – auch für mich", sagt er am Donnerstag.

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