Andrea Kimi Antonelli, das Wunderkind im Team des Wieners Toto Wolff, avanciert beim Australien-GP zum zweitjüngsten Piloten aller Zeiten, der WM-Punkte holt (zum Rennbericht >>>).
Der Italiener ist mit dem Saisonauftakt in Melbourne 18 Jahre, 6 Monate und 20 Tage alt. Jünger war nur Max Verstappen beim Malaysia-GP 2015. Der Niederländer erreichte im zarten Alter von 17 Jahren und 180 Tagen das Ziel auf Platz sieben.
Antonelli nahm den Grand Prix in "Down Under" von Startplatz 16 in Angriff und überquerte das Ziel auf Rang vier. Diese Position wurde ihm zunächst wegen einer vermeintlichen Behinderung in der Boxenstraße aberkannt, nach Protest aber rückerstattet (Alle Infos >>>).
Der Mercedes-Rookie setzte sich im Rennen immer wieder in Szene, kämpfte gegen Hülkenberg, leistete sich nur einen Fehler und gab sich im Finale im Kampf gegen Williams-Pilot Alex Albon (5.) abgeklärt.
Wolff-Schützling offen: "War aggressiv unterwegs"
Antonelli war nur einer von zwei Rookies, der den Grand Prix beendete. Oliver Bearman (14.) wurde zwar Leidtragender der verpatzten Haas-Strategie, hatte aber ohnehin keine Chance. Die weiteren Neulinge, Jack Doohan (Alpine), Liam Lawson (Red Bull) und Gabriel Bortoleto (Sauber) schieden aus, Isack Hadjar startete nicht.
"Wir haben einen tollen Job gemacht", lobt der Wolff-Schützling im "ORF" seinen neuen Arbeitgeber, sagt aber, dass das Rennen aufgrund des wechselnden Wetters unter "schlechtestmöglichen Bedingungen" ablief.
Sein Talent stellte er dennoch unter Beweis, "von Startplatz 16" habe er "nichts zu verlieren" gehabt. "Ich war aggressiv unterwegs", fügt er an, ehe der Italiener abrundet: "Es war ein toller Weg, um in die Saison zu starten."
Die Leistung, bei dem Wetter die Kontrolle zu behalten, hat auch Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko imponiert, der im "ORF" sagt: "Bis auf Antonelli haben alle Junioren gepatzt."
Hadjar bot "tränenreiche Show"
Den wohl schlechtesten Einstand in die Formel-1-Karriere, der denkbar ist, erwischte Racing-Bulls-Rookie Isack Hadjar. Der Franzose crashte im Vorstart: In der Einführungsrunde war in Kurve 2 nach einem Einschlag Schluss.
Während der Rennstart verschoben wurde, um den kaputten VCARB 02 bergen zu können, war Hadjar im TV-Bild mit den Fingern im offenen Visier zu sehen, wohl, um Tränen wegzuwischen.
"Ich wollte das Auto in die Startaufstellung fahren. Ich habe gewusst, dass wenig Grip da ist, aber da (in Kurve 2, Anm.) war absolut keines", sagt der Neo-Teamkollege von Yuki Tsunoda gegenüber dem "ORF" und fügt an, die Situation "falsch eingeschätzt" zu haben.
Marko über Hadjar: "Bisschen peinlich"
Der folgende Gang zurück ins Paddock - Hadjar verblieb in voller Montur - sei laut dem Formel-2-Vize-Weltmeister ein "Walk of Shame" und einer der "schlimmsten Momente" seiner Karriere gewesen. Dieser Gang kam bei Marko nicht gut an, Hadjar habe eine "tränenreiche Show geboten", die "ein bisschen peinlich" gewesen sei.
Auch Doohan, der bei seinem Debüt ein Heimspiel feierte, sah die Zielflagge nicht. Der Sohn des fünffachen Motorrad-Weltmeisters Mick Doohan erklärte im "ORF", dass der Crash "eine Kombination aus mehreren Dingen" gewesen sei, nämlich "eine rutschige weiße Linie und durchdrehende Reifen".
Er habe seine Lektion "gelernt", betont in der ersten Runde "nicht zu aggressiv" gewesen zu sein. Es gebe dennoch "positive" Aspekte, dass man mitnehmen könnte.