Williams trickste beim GP von Australien die Konkurrenz aus und sicherte sich mit einem späten Boxenstopp in Person von Alex Albon den ersten Punkt.
Der Thailänder stoppte dank guter Reifen zum einzigen Mal erst in Runde 57 von 58 und rettete den zehnten Platz dann ins Ziel.
Neben Rennsieger Charles Leclerc (HIER nachlesen>>>) hatte die Formel 1 damit einen weiteren, stillen Sieger.
"Nur bei roter Flagge"
Teamchef Jost Capito erklärte bei "Sky", dass die gewählte Strategie bei Albon "die einzige Chance" gewesen sei, Punkte zu holen.
Der von Platz 20 startende F1-Rückkehrer war bis Runde 57 auf den harten Reifen unterwegs und bekam striktes Boxenverbot. "Wir werden die Reifen nur bei roter Flagge wechseln", machte Capito klar.
Weil aber mehrere Safety-Car-Phasen, jedoch keine Rotphase ausgesprochen wurde, musste Albon per Reglement unter Grün zum verpflichtenden Wechsel. Und weil nach dem Boxenstopp mindestens eine volle Runde absolviert werden muss, war Runde 57 von 58 der spätmöglichste Zeitpunkt für das Unterfangen.
Zwar fiel der Williams von Platz sieben auf Rang zehn zurück, doch der eine Zähler "fühlte sich wie ein Sieg an", schrieb Albon auf Twitter.
Qualifying-Runden in zweiter Hälfte
Albon gab neben dem Twitter-Post an, dass er die letzten 25 Runden des Rennens "wie im Qualifying" gefahren sei. Mit Erfolg: Denn der ausgelassene Schongang resultierte im ersten Saison-Punkt und dem ersten Zählbaren seit dem Regenchaos von Spa-Francorchamps im Vorjahr.
"Der GP von Australien war ein Rennen, wo wir Risiken eingegangen sind. Wir haben zugelassen, dass sich die Reifen mit Fortdauer des Rennen entwickeln", erklärte Albon die Herangehensweise.
"Ich bin sehr glücklich mit dem heutigen Tag. Gleichzeitig zeigt es die investierte Arbeit in der Fabrik und an der Strecke. Das wird uns sicherlich weiter motivieren."
Die schnellste Runde holte der Williams-Pilot in der letzten Runde trotz der frischen Soft-Reifen nicht mehr, dafür reichte die Pace bei weitem nicht. Tatsächlich fuhr Albon seinen schnellsten Umlauf in Runde 54, der auch nur Rang zwölf in der Rangliste bedeutete.
Latifi haderte im Albert Park
Teamkollege Nicholas Latifi tauchte beim Australien-GP unter. Nach dem Quali-Crash gegen Landsmann Lance Stroll, startete der Kanadier auf Rang 18 und schloss die Down-Under-Rückkehr auf Platz 16 ab.
"Nach dem zweiten Training erwarteten wir bereits ein schwieriges Rennen", fasste Latifi das Rennen kurz und knapp zusammen.
"Für mich war es ein schwieriger Auftakt in die Saison und ich muss noch viel finden, aber ich freue mich über Platz zehn von Alex", rundete der 26-Jährige aus Montreal ab.
In seiner Formel-1-Karriere fuhr der Fünfte der Formel-2-Saison 2017 bislang erst zweimal in die Punkte: Ungarn (Platz sieben) und Spa-Francorchamps (Platz neun), jeweils im Jahr 2020.