Beim Grand Prix von Katar hat Max Verstappen trotz dreier Safety-Car-Phasen mit einer dominanten Fahrweise seinen neunten Saisonsieg eingefahren (Rennbericht >>>).
Der vierfache Weltmeister überholte direkt am Start den Pole-Setter George Russell im Mercedes und fuhr mit Lando Norris (McLaren) in der engsten Verfolgung bis zum Boxenstopp dem Feld davon.
Der Niederländer musste zwar beim zweiten Safety-Car-Restart kurz um die Führung bangen, der Sieg war dem Red-Bull-Piloten aber wegen einer zehnsekündigen Stop-and-Go-Strafe gegen seinen ehemaligen WM-Rivalen (Norris wurde letztlich 10.) nicht mehr zu nehmen.
Rennsieg war nach Sprint nicht absehbar
Dabei sah nach dem Sprint am Samstag (Platz acht) nichts nach dem Sieg knapp mehr als 24 Stunden später aus.
Der Meister-Rennstall nahm vor dem Qualifying, das vier Stunden nach dem verkürzten Rennen stattfand, "die richtigen Veränderungen" vor, die für die entsprechende Grundlage am Sonntag gesorgt haben, betonte Helmut Marko gegenüber "Sky".
Verstappen sei auf dem Weg zu seinem 63. Formel-1-Sieg "ein fantastisches Rennen" gefahren und habe im ersten Stint "Norris immer auf solch einer Distanz gehalten, dass das DRS nicht wirksam" sein konnte. Laut dem Grazer habe der Spitzenpilot im "Bullen"-Stall in einem "ereignisreichen Rennen" die Übersicht behalten und letztlich verdient gewonnen.
"Sieg ist wahnsinnig motivierend"
"So ein Sieg", heißt es vom ehemaligen Le-Mans-Sieger und Motorsportberater beim deutschen Pay-TV-Sender weiter, sei "knapp vor der Winterpause wahnsinnig wichtig und motivierend. Diesen Schwung müssen wir mitnehmen."
Der Steirer blickt trotz des ersten Erfolgsmoments in der zweiten Saisonhälfte auf trockener Fahrbahn bereits auf die nächste Saison, welche die erste ohne Aerodynamik-Guru Adrian Newey (wandert zu Aston Martin ab, Anm.) sein wird.
"Es wird wichtig sein, dass wir ein konstantes Auto haben, mit einem breiteren Arbeitsfenster. Das ist die Intention, die wir über den Winter erledigen müssen."
Auch Rennsieger Verstappen zeigte sich über den Sieg hocherfreut. "Das Auto war deutlich besser (als im Sprint, Anm.). Lando (Norris, Anm.) und ich waren im ersten Stint sehr schnell. Es hat viel Spaß gemacht, die Reifen haben lange gehalten."
"Es ist eine Weile her, dass wir im Trockenen (der bislang einzige Sieg in der zweiten Saisonhälfte war im Regen von Brasilien, Anm.) so wettbewerbsfähig gewesen sind. Ich bin sehr stolz auf alle im Team, dass wir diesen Turnaround innerhalb eines Tages geschafft haben", sagt der Niederländer.
Deshalb ist Perez ausgeschieden
Während der Red-Bull-Pilot das Rennen von Startplatz zwei souverän gewann, schied Sergio Perez nach einem Fahrfehler aus. Der Mexikaner lag zu dem Zeitpunkt auf Rang fünf und hätte damit sein bestes GP-Ergebnis seit dem Miami-GP (damals Vierter) eingefahren.
Doch der in der Kritik stehende Mexikaner legte kurz vor einem Safety-Car-Restart einen Dreher hin, ein Weiterfahren war aufgrund einer "verbrannten Kupplung" nicht mehr möglich, erklärte Marko den Ausfall. Fix ist bereits, dass Perez die Saison auf Rang acht der WM-Wertung abschließen wird.