Max Verstappen hat einen schwarzen Fleck von seiner Landkarte gefegt.
Mit dem ersten Sieg im Grand Prix von Australien feierte der Weltmeister seinen zweiten Erfolg im dritten Formel-1-Rennen 2023, es ist sein insgesamt 37. Sieg und für Red Bull Racing auch der erste Erfolg in Melbourne seit Sebastian Vettel 2011.
In der Anfangsphase hatte der Niederländer aber um seinen Sieg zu kämpfen. In der ersten Kurve ging George Russell vorbei, in Turn 3 dann auch Lewis Hamilton im zweiten Mercedes.
Die Situation schmeckte dem 25-Jährigen nicht ganz: "Ich habe einfach nur versucht, einen Kontakt zu vermeiden. Ich hatte eine Menge zu verlieren und sie alles zu gewinnen. Es ist von den Regeln aber klar, was auf der Außenseite erlaubt ist und was nicht, aber das wird nicht hundertprozentig verfolgt. Aber gut. Wir haben Lewis trotzdem überholt", war Verstappen mit dem Zweikampfverhalten Hamiltons nicht ganz einverstanden.
Auch ein Malheur verhinderte den Sieg nicht mehr
Danach sorgte die Pace seines Red Bulls aber für klare Verhältnisse, die nur durch die zweite Rennunterbrechung noch einmal kurz infrage gestellt wurden. Das hat auch Verstappen Nerven gekostet (HIER nachlesen>>>).
"Die Pace des Autos war schnell, das hat man sofort gesehen. Wir haben nur auf DRS gewartet und konnten sofort überholen. Aber mit diesen Roten Flaggen... die erste kann man machen, aber die zweite habe ich nicht wirklich verstanden", übte der Rennsieger auch Kritik.
Das sei aber alles schnell vergessen und der Niederländer "sehr, sehr glücklich" über seinen Sieg, dem sogar ein Hoppala einherging: Er verbremste sich in Führung liegend einmal und musste über das Gras.
Red Bull sieht sich nicht unschlagbar
Eine Schrecksekunde, die an den Dreher in Ungarn letztes Jahr erinnerte. Daher nahm es auch Helmut Marko locker: "Solche Einlagen kennen wir ja schon von ihm", scherzte der Grazer bei "ServusTV".
"Es war schon eine Zitterpartie. Zwei Starts waren nicht optimal, aber der entscheidende letzte hat geklappt. Wenn wir vorne waren, war es souverän", fasste der Motorsportberater zusammen.
Bis dahin gab es aber einen Kampf. "Man sieht, wie eng es zusammen ist. Man dichtet uns immer eine Überlegenheit an, die ist aber nur da, wenn alles reibungslos läuft. Die anderen drei (Mercedes, Aston Martin und Ferrari, Anm.) haben zugelegt."
Das habe sich auch dadurch gezeigt, dass Sergio Perez vom letzten Startplatz nicht durch das Feld pflügen konnte. Rang fünf und die schnellste Rennrunde waren trotzdem ein gutes Ergebnis im Angesicht der Umstände.
"Das war nicht sein Wochenende, aber das Ende ist ein bisschen Genugtuung. Wir haben gewusst, dass Überholen schwierig ist. Er hat das Maximum herausgeholt", lobte Marko.
Der auch jubilierte: 36 Jahre und einen Tag nach der Markteinführung von Red Bull legte das zugehörige Rennteam den 350. Start hin und fuhr den 95. Sieg ein. "Eine unglaubliche Erfolgsgeschichte!"