Freud und Leid, die alte Floskel könnte die Gefühlslage bei Red Bull Racing nach dem Qualifying zum Grand Prix von Saudi-Arabien (So., ab 18:00 Uhr im LIVE-Ticker>>>) nicht besser beschreiben.
Max Verstappen ging als Dominator aller Trainings ins Qualifying, um sich eine bestellte Pole Position abzuholen. Die Antriebswelle machte in Q2 einen Strich durch die einfache Rechnung, dem Weltmeister bleibt nur Startplatz 15.
"Das ist wirklich nervig. Wir hatten ein gutes Wochenende, jede Session lief gut. Keine Ahnung, warum das jetzt passiert ist", musste der Sieger des Auftakts in Bahrain schulterzuckend hinnehmen.
Dabei wirkte er tatsächlich entspannt. Die erwartete Rennpace wird immer noch ein gutes Ergebnis ermöglichen, mit einem Sieg kalkuliert Verstappen nicht unbedingt. "Es wird ein bisschen schwieriger, nach vorne zu kommen. Auf dieser Strecke ist alles möglich, aber bleiben wir ein bisschen realistisch. Die Pace ist gut und wir kommen sicher etwas nach vorn."
Es sei eben Motorsport - und solche Dinge können passieren. Wohl spielt die Überlegenheit Red Bulls zu Beginn der Saison ein wenig bei dieser Entspanntheit mit.
Horner: Jeddah-Chaos kann immer noch helfen
Die hielt auch bei Teamchef Christian Horner Einzug. Für den Boss war die Situation um Verstappen zwar "superfrustrierend", aber aus Teamsicht hat immer noch Sergio Perez die besten Aussichten des ganzen Feldes auf den Sieg.
Verstappen müsse die erste Runde überstehen, dann könne mit den Safety Cars auf dem für Zwischenfälle schon bekannten Kurvenkurs von Jeddah alles passieren.
Am Ende des Tages sei die Freude "für 'Checo' riesig. "Seine zweite Pole Position, ein Jahr nach der ersten hier, eine tolle Performance und eine gute Gelegenheit für das Rennen morgen."
Perez gibt Verstappen noch alle Chancen
Bei Perez überwog klarerweise die Freude über den ersten Startplatz. "Man fühlt wirklich, wie diese Formel-1-Autos auf dieser Strecke zum Leben erwachen", sagte der 33-Jährige nach der Startplatz-Jagd. "Max war das Wochenende bisher echt stark, hoffentlich können wir morgen beide Autos vorne haben."
Der Mexikaner glaube durchaus an die Chance für seinen Teamkollegen, eine Aufholjagd zu starten. Das Auto des Teams sei sicher das Beste des Feldes. "Da sind wir sicher etwas besser als die Konkurrenz. So viele Dinge können in einem Rennen passieren, aber ich erwarte, dass Max zurückkommt."
Das sei auch wichtig, um die Konkurrenz in Schach zu halten. Die Kontrahenten bescheren Perez deutlich mehr Überlegungen, wenn er an das Rennen denkt.
"Ich werde im Rennen sicher nicht an Max denken. Zuerst muss ich sichergehen, dass ich die Führung in den ersten Runden behalte. Wenn ich das schaffe und diesen Löwen hinter mir halte (Fernando Alonso, Anm.), wird alles gut", so der Polesetter.