Ex-F1-Weltmeister Jacques Villeneuve prophezeit Sebastian Vettel eine düstere Zukunft bei Ferrari.
Der Grund hierfür: Charles Leclerc, der sich mit seinen Siegen in Spa und Monza in die Herzen der Tifosi fuhr. Auch in den Qualifying-Duellen hat der Monegasse die Nase gegenüber seinem deutschen Teamkollegen vorne.
In der Fahrerwertung liegt Leclerc in seiner ersten Ferrari-Saison bereits 21 Punkte vor dem viermaligen Weltmeister. Für Villeneuve ist Leclerc der kommende F1-Champion, während Vettels Stern langsam zu sinken beginnt.
2020 wird es für Vettel noch schwieriger
Für die kommende Saison schätzt der Kanadier die Kräfteverhältnisse noch deutlicher zugunsten Charles Leclerc ein: "Vettel hat keine Chance."
Das liegt aber nicht nur bedingt an der Fahrerleistung, sondern vielmehr an der Energie rundherum. "Alle wollen Leclerc, Leclerc, Leclerc. Die Medien, die Fans ... Und dagegen kann man nichts machen", so Villeneuve gegenüber "Motorsport-total".
Den Knackpunkt macht der F1-Weltmeister von 1997 in den beiden Rennen nach der Sommerpause ausfindig, wo Leclerc den ersten Ferrari-Saisonsieg in Belgien holte. Einen endgültigen Platz im Herzen der Tifosi erfuhr sich der junge Monegasse eine Woche später, als er im Heim-GP von Monza am obersten Treppchen stand.
Ein Meilenstein in einer Ferrari-Karriere, der Sebastian Vettel bislang verwehrt blieb.
Abstieg begann beim Hockenheim-GP 2018
Den Knick in Vettels Leistungskurve sieht Villeneuve im Deutschland-GP vergangenen Jahres, als der Lokalmatador in Führung liegend ins Kiesbett fuhr und seine Weltmeister-Chancen wegwarf.
Das dieses Rennen der Auslöser für eine Krise war, steht für den elffachen GP-Sieger fest: "Man macht einen Fehler und weiß, dass man selbst schuld ist. Das hat wahrscheinlich die ganze Meisterschaft verändert - auch psychologisch"
Druck macht Vettel zu schaffen
Denn auch in den Rennen darauf lief es nicht mehr für den Heppenheimer, wo er unter anderem in Singapur am Start seinen ehemaligen Teamkollegen Räikkönen und Red-Bull-Pilot Verstappen abschoss. "Die ganzen Medien und Fans sprechen darüber, also spürst du den Druck. Natürlich hat das einen Einfluss", erklärt Villeneuve
"Es spielt keine Rolle, wie gut du fährst. Du bist auf der falschen Seite der Energie. Und wenn es so ist, dann leidet man eine Weile. Das ist ein Gesetz im Sport", führt der Kanadier fort.
Die Chance Villeneuve das Gegenteil zu beweisen hat Vettel am zweiten Oktober-Wochenende (11.10. - 13.10), wenn die Motoren der Formel 1 in Japan aufheulen.