Nun hat man es sich im Lager von Ferrari also doch noch einmal anders überlegt. Die Italiener wollen doch auf einen förmlichen Protest gegen die Fünf-Sekunden-Strafe gegen Sebastian Vettel beim GP von Kanada verzichten.
Das gab eine Sprecherin des Rennstalls am Donnerstag gegenüber der "dpa" bekannt. Zunächst war man sich bei Ferrari noch sicher, dass Einspruch eingelegt wird. Gleich nach Ende des Rennens deponierte Ferrari eine entsprechende Absichtserklärung beim Weltverband FIA.
Die Frist für solch einen Einspruch ist am Donnerstagabend nach 96 Stunden abgelaufen.
Vettel war durch die Zeitstrafe auf den zweiten Platz hinter Mercedes-Star und Titelverteidiger Lewis Hamilton gerutscht.
Ganz beendet ist die Sache damit aber noch nicht. Ferrari versuche nun, mit neuen Beweisen die Rennkommissare dazu zu bewegen, die Situation neu zu bewerten, erklärte das Team. Diese Möglichkeit ist in Artikel 14.1.1 der sportlichen Regeln festgehalten. Demnach könnte bei Vorlage neuen Materials innerhalb von zwei Wochen eine Neubewertung des Urteils erfolgen.
Vettel war in der 48. Runde des Rennens in Führung liegend nach einem Fehler mit seinem Ferrari durchs Gras gefahren. Als der 31-Jährige zurück auf die Strecke gekommen war, hatte er Hamilton (34) nahe an eine Mauer gedrängt. Vettel hatte betont, nicht absichtlich so gefahren zu sein. Die Rennkommissare jedoch ahndeten sein Manöver als "gefährliche Rückkehr auf die Strecke".