Es ist fix! Sebastian Vettel und Ferrari gehen getrennte Wege. Ferrari bestätigt, dass die Gespräche über eine Vertragsverlängerung gescheitert sind.
Nach sechs Jahren bei der Scuderia ist für den Deutschen damit Schluss. Differenzen soll es um eine Gehaltsreduzierung und vor allem um die Vertragslaufzeit gegeben haben. Ferrari soll dem 32-Jährigen nur einen Einjahresvertrag angeboten haben, Vettel wollte einen über drei Jahre.
Wie es beim vierfachen Weltmeister weiter geht, ist offen. Spekuliert wurde über einen Wechsel zu McLaren, aber auch von Interesse seitens Renault war zu hören.
Bei Ferrari dem Erfolg hinterher gefahren
Seine vier WM-Titel gewann Vettel von 2010 bis 2013 mit dem lange Zeit fast unschlagbaren Red-Bull-Rennstall. Mit Ferrari klappte das nicht. Bekam er 2017 noch einen neuen Vertrag über gleich drei Jahre, läuft seine Zeit nun offenbar ab.
Dass er 2020 doch noch Weltmeister wird, scheint unwahrscheinlich. Zum einen, weil der Brite Lewis Hamilton mit Mercedes erneut der übermächtige Favorit ist, zum anderen, weil völlig unklar ist, ab wann und wo in den kommenden Monaten überhaupt wieder gefahren werden kann.
Denn in diesem Jahr ging es für Vettel und Co. auf der Strecke noch gar nicht um Grand-Prix-Siege. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie wurden bisher alle geplanten Rennen entweder verschoben oder abgesagt. Derzeit ist der Start der Formel-1-Saison für den 5. Juli in Österreich anvisiert, einen festen Rennkalender gibt es noch nicht.
Die Rennserie hofft, bis zum Jahresende zwischen 15 und 18 Veranstaltungen austragen zu können. Zumindest die ersten sollen als sogenannte Geisterrennen definitiv ohne Zuschauer durchgeführt werden.
14 Siege für Ferrari
"Seb ist eine authentische und aufrichtige Person. Er liebt seinen Job, er liebt ihn wirklich, und das ist einer der Gründe, warum auch wir bei Ferrari ihn so sehr schätzen", hatte Binotto zuletzt auf der Formel-1-Homepage über Vettel gesagt.
Doch sportlich konnte er eben nicht so überzeugen, wie man sich das bei seiner Ankunft 2015 erhofft hatte. Insgesamt 14 Siege holte er für die Scuderia aus Maranello, wurde 2017 und 2018 jeweils Vize-Weltmeister und 2015 Dritter der WM-Gesamtwertung.
"Ich bin einer der erfahrensten Rennfahrer, aber nicht der älteste. Ich glaube nicht, dass es in dieser Hinsicht ein Alterslimit gibt", betonte Vettel zuletzt in der Video-Konferenz. Offen bleibt, was nach einem Aus bei Ferrari aus ihm wird oder wer ihn ersetzt. Vettels Optionen in der Königsklasse scheinen rar.
Wo ist Platz für Vettel?
McLaren-Teamchef Andreas Seidl versicherte jüngst, dass die aktuellen Piloten Lando Norris und Carlos Sainz junior auch künftig im Cockpit sitzen sollen.
Red Bull setzt auf Max Verstappen als Titelanwärter. Bei Mercedes gibt es zwar auch noch nichts Neues in Sachen Hamilton, dessen Vertrag ebenfalls Ende dieses Jahres ausläuft. Ein Wechsel des Briten scheint aber schwer vorstellbar. Und Vettel und Hamilton in einem Team, falls es mit Valtteri Bottas bei den Silberpfeilen nicht weitergehen sollte, scheint erst recht schwer vorstellbar.