Imola ist beim Formel-1-Comeback nach 14 Jahren Schauplatz der großen Mercedes-Party! Die Silberpfeile feiern durch Lewis Hamilton und Valtteri Bottas einen Doppelsieg und fixieren so den Titel in der Konstrukteurs-WM. Es ist der siebente Titel in Folge - das ist Rekord in der Formel 1! Statistik>>>
Pole-Setter Bottas behauptet am Start die Führung, dahinter überholt Max Verstappen im Red Bull Lewis Hamilton. Die Entscheidung zugunsten des Briten fällt bei den ersten Boxenstopps: Während Bottas und Verstappen in Runde 20 zum Reifenwechsel rein kommen, bleibt Hamilton noch draußen und fährt sich genug Vorsprung heraus, um auch nach seinem Stopp in Führung zu bleiben. Ein virtuelles Safety Car nach dem Aus von Esteban Ocon spielt dem WM-Leader zusätzlich in die Karten.
Hamilton feiert in Imola seinen neunten Saisonsieg vor Bottas und Daniel Ricciardo. Der Renault-Pilot erbt den Podestplatz von Verstappen, der in Runde 52 auf Rang zwei liegend mit einem Reifenschaden ausscheidet.
In der folgenden Safety-Car-Phase wird Sergio Perez auf Rang 3 liegend wie viele andere zum Reifenwechsel reingeholt. Davon profitiert Daniel Ricciardo, der draußen bleibt und auf Rang drei vorrückt. Der Australier kann diese Position beim Re-Start auf den harten Reifen behauptet und sichert sich den Podestplatz.
Mann des Re-Starts ist Daniil Kvyat (Alpha Tauri), der sich auf Rang vier verbessert. Charles Leclerc belegt im Ferrari Rang fünf. Teamkollege Sebastian Vettel muss sich nach einem verpatzten Boxenstopp mit Rang 13 begnügen.
Bereits fix: Fahrer-WM geht auch an Mercedes
Mit dem Ausscheiden von Verstappen steht auch fest, dass der Titel in der Fahrer-WM definitiv an Mercedes gehen wird. Hamilton ist nach seinem 93. Karriereerfolg auf dem besten Weg zu seinem 7. Titel, er baut seinen Vorsprung auf Bottas auf 85 Punkte aus. In zwei Wochen in Istanbul muss Bottas acht Punkte gegenüber Hamilton aufholen, sonst ist der siebente Titel für seinen Konkurrenten fix. Der würde dann auch in dieser Kategorie eine Marke von Schumacher vorerst egalisieren.
Ricciardo: "Bizzares" Rennen
Beim Start kam Pole-Sitter Bottas gut weg, doch Verstappen überholte bald Hamilton. Danach blieb das Trio Bottas-Verstappen-Hamilton einige Zeit relativ kompakt beisammen. Verstappen und Bottas waren die ersten, die zum Reifenwechsel in die Box abbogen, Hamilton folgte nach einigen schnellen Runden erst in der 31. Runde. Dabei hatte er genug Vorsprung auf Bottas herausgefahren, um auch nach seinem Stopp in Führung zu bleiben.
Bei diesem Overcut lief wieder einmal alles für den sechsmaligen Weltmeister. Ihm kam knapp vor seinem Stopp eine kurze Aktivierung des virtuellen Safety Car zugute, und obendrein verriet der Mercedes-Funk, dass Bottas' Auto am Unterboden schon früh durch ein Wrackteil eines anderen Autos beschädigt wurde. "Wir glauben, das war von einem Ferrari oder einem Haas", gab Wolff später Auskunft.
Der Finne fiel also immer weiter hinter Hamilton zurück, in der 43. Runde zog Verstappen an ihm vorbei. In der 51. Runde platzte beim Niederländer, der ein fehlerfreies Rennen abgeliefert hatte, jedoch rechts hinten der Reifen. Nach der Safety-Car-Phase am Ende ließ Hamilton nichts mehr anbrennen.
Als "bizarr" stufte Ricciardo das Rennen ein. Der Australier hatte schon am Nürburgring das erste Podium für Renault realisiert, im Gegensatz zum Rennen in Deutschland nahm der künftige McLaren-Pliot diesmal standesgemäß direkt bei der Siegerehrung einen kräftigen Schluck aus seinem Rennschuh. "Es hat Spaß gemacht da draußen", so Ricciardo.
Hinter ihm folgten Daniil Kvyat im AlphaTauri, Charles Leclerc im Ferrari und Sergio Perez im Racing Point. Der 41-jährige Alfa-Romeo-Routinier Kimi Räikkönen holte als Neunter noch zwei WM-Punkte und wurde zum "Driver of the Day" gewählt. Ferraris Sebastian Vettel ging als 13. wie auch Alexander Albon im zweiten Red Bull auf Platz 15 leer aus.