Der Wechsel von Daniel Ricciardo von Red Bull Racing zu Renault hat die "Bullen" überrascht.
Wie Motorsportberater Helmut Marko gegenüber "Servus TV" erklärt, war die Vertragsverlängerung mit dem Australier eigentlich beschlossene Sache. Im letzten Moment habe sich der 29-Jährige aber anders entschieden.
"Ich kann es nicht nachvollziehen. Es war überhaupt eine merkwürdige Geschichte", sagt Marko und schildert seine Sicht der iDinge.
"Die Verhandlungen waren schwierig, aber am Mittwoch vor dem Österreich-Grand-Prix haben wir zwei Stunden zusammengesessen. Wir waren uns einig. Dann beim Grand Prix selbst hat es noch einmal Verhandlungen und Nachbesserungen für ihn gegeben", so Marko.
"Wir werden im nächsten Jahr weit vor Renault fahren"
Über eine grundsätzliche Einigung herrschte aus Team-Sicht kein Zweifel, dennoch ließ die Unterschrift des Fahrers auf sich warten: "In Ungarn hat er sowohl Mateschitz als auch mir gegenüber gesagt: Es passt alles. Am Dienstag beim Test wollte er unterschreiben. Das hat er nicht gemacht. Und am Donnerstagnachmittag habe ich einen Anruf bekommen. Da hat er gesagt: Ich gehe zu Renault."
Warum sich die Situation so blitzartig änderte? "Ich kann nur mutmaßen, dass er vielleicht nicht so an das Honda-Projekt glaubt und dass Renault ihm einen sehr hohen Betrag geboten hat", sagt Marko, der aber noch an einen anderen Grund glaubt: "Er war insgesamt, wenn man die Juniorenzeit mitrechnet, zehn Jahre bei Red Bull. Er hat gesagt, dass er einen Tapetenwechsel braucht."
Marko bedauert Ricciardos Abgang, da er ihn für "einen der stärksten Fahrer" im Feld hält. Allerdings seien seine Chancen auf Siege nun dahin. "Ich glaube, mit Shoeys wird es für ihn in nächster Zeit schwer werden", sagt Marko und ergänzt. "Ich bin mir sicher, dass wir im nächsten Jahr weit vor Renault fahren werden."