Zwei Rennen an einem Ort direkt hintereinander werden für die Formel 1 während der anhaltenden Coronavirus-Pandemie immer realistischer.
Sportchef Ross Brawn bezeichnet dies im Podcast "F1 Nation" als "sehr attraktiv". Demnach sei es denkbar, dass zum Auftakt in Spielberg und danach in Silverstone jeweils zwei Rennen an aufeinanderfolgenden Wochenenden stattfinden.
Dem derzeit geplanten Saisonstart am 5. Juli in der Steiermark könnte also am 12. Juli ein weiterer Grand Prix folgen. Nach dem gleichen Muster würde es danach für zwei Wochen nach Großbritannien gehen.
Die wohl größte Herausforderung auf dem Weg zurück zu einem geregelten Rennbetrieb sei es laut Brawn, "dass alle getestet und für das Fahrerlager freigegeben werden". Deswegen sei es sinnvoll, diesen Prozess nach der Anreise jeweils immer gleich für zwei Rennen zu machen.
Die eigene "Biosphäre" der Formel 1
Die Formel 1 müsse sich am besten eine eigene "Biosphäre", also ein eigenes Ökosystem, schaffen, sagt der 65-Jährige. Der Red-Bull-Ring sei dafür mit einem lokalen Flugplatz für Charter in der Nähe ein geeigneter Ort.
"Wir arbeiten uns durch alle Anforderungen, um sicherzustellen, dass wir in einer sicheren Umgebung für die Fahrer, Ingenieure, Techniker und alle am Rennen Beteiligten arbeiten", sagt Brawn. Es gehe darum, viele Dinge wie Reisebeschränkungen und Abstandsregeln einzuhalten, betont der ehemalige Technische Direktor von Ferrari. Trotzdem wolle die Formel 1 weiter gerne "die richtige Show" bieten.
Die ersten zehn Saisonläufe mussten bisher verschoben oder abgesagt werden. Die Wunschvorstellung der Rennserie ist ein Kalender mit 15 bis 18 der ursprünglich geplanten 22 Veranstaltungen.
Ungarn nur als Geisterrennen möglich
Beim Grand Prix von Ungarn am Hungaroring nahe Budapest, momentan für den 2. August eingeplant, muss die Formel 1 auf jeden Fall auf Zuschauer verzichten.
Der ungarische Kanzleramts-Minister Gergely Gulyas hat erklärt, dass im Land bis zum 15. August keine Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern stattfinden dürfen.
Ungarn ist von der Corona-Pandemie bisher nicht sonderlich hart betroffen. Bis Donnerstag waren 2.775 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 312 Patienten starben an der Lungenkrankheit Covid-19.