So richtig spannend wird ein Formel-1-Wochenende im Normalfall erst am Samstag mit dem Beginn des Qualifyings.
Davor stehen (ausgenommen Sprint-Wochenenden) drei freie Trainings auf dem Programm. Zwei davon am Freitag, eines am Samstag vor der Quali. Eine Session dauert jeweils 60 Minuten, ergibt eine Gesamtdauer für Tests von drei Stunden, in denen die Fahrer ihr Set-Up abstimmen können.
Für viele Fans und Experten zu lange. Zuletzt kam F1-Boss Stefano Domenicali mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit, die Anzahl der freien Trainings zu kürzen: "Ich bin ein Befürworter der Streichung der freien Trainings. Diese sind für die Ingenieure von großem Nutzen, aber werden von der Öffentlichkeit nicht gern gesehen."
Sprintrennen als Schritt in die richtige Richtung
Vor dem Großen Preis in Australien an diesem Wochenende sprechen sich auch einige Fahrer für mögliche Veränderungen des Ablaufes aus. "Sprintrennen und mehr Action am Freitag zu haben, ist lebenswichtig für den Sport", plädiert auch George Russel für mehr Spannung am Freitag.
Die Verantwortlichen der Formel 1 sind bereits seit längerer Zeit bemüht, mögliche Neuerungen umzusetzen. So wurde 2021 das Format des Sprintrennens eingeführt, bei dem das Qualifying bereits nach dem ersten freien Training am Freitag steigt. Am Samstag nach dem zweiten freien Training wird dann ein Spritrennen gefahren, in dem es bereits Punkte zu holen gibt und die Startaufstellung für das Rennen fixiert wird.
Während in den letzten beiden Saisonen nur an drei Wochenenden ein solches Format durchgeführt wurde, verdoppelt die Formel 1 die Anzahl in der heurigen Saison auf sechs.
Fahrer befürworten weniger Trainings
Russel sieht diese Entwicklung als positiv. Ein bis zwei freie Trainings sind für den Mercedes-Fahrer ausreichend.
"Ich denke nicht, dass die Formel 1 dreimal so viel Training haben sollte wie die Formel 2 oder Formel 3", führt Russell aus. "In den Nachwuchsserien haben die Pilotinnen und Piloten nur eine Stunde Zeit, ihre Rennwagen für Qualifying und Rennen abzustimmen", der Brite weiter.
Nico Hülkenberg springt auf den Zug auf: "Wir haben sehr viel Training. Man kann das sicher diskutieren." Dieser Meinung ist auch Pierre Gasly.