Auch einem siebenfachen Formel-1-Weltmeister passieren Fehler!
Lewis Hamilton hätte der große Nutznießer von Max Verstappens Reifenplatz-Drama in Baku werden können - aber der Brite schmiss zahlreiche wichtige WM-Punkte beim Restart selbst weg.
Er kam gut vom stehenden Start weg, griff Sergio Perez an - und verbremste sich. Der Umweg über den Notausgang kostete sämtliche Positionen, am Ende stand nur Rang 15 zu Buche, der natürlich keine WM-Punkte bringt.
Noch im Auto sitzend gab Hamilton zu: Es war ein Bedienungsfehler.
"Habe ich den 'Magic'-Knopf angelassen?", fragte er die Mercedes-Box. Die bejahte.
Dieser Schalter sorgt für die Erhitzung der Reifen "von innen", von Seiten der Bremsen, im Stand. Bei der Attacke gegen Perez dürfte Hamilton wieder am Knopf angekommen sein, womit er seine Bremsen praktisch ausschaltete.
"Ich hatte echt keine Ahnung, dass ich das wieder angeschaltet hatte", beteuerte Hamilton.
"Es ist sehr hart hinzunehmen, aber vor allem tut es mir für die Männer und Frauen im Team leid, die so hart für diese Punkte gearbeitet haben. Es ist eine sehr demütigende Erfahrung, um ehrlich zu sein. Wir haben so hart gearbeitet, um zurück in die Top Ten zu kommen, und es hat so gut ausgesehen."
Vielleicht ein wenig Glück im Unglück, auch wenn diese Ansicht viele "Wenns" beinhält: Ein paar Runden später hätte womöglich auch Hamilton das Verstappen-Schicksal gedroht. Laut Reifenhersteller Pirelli wurde auch im Hinterrad des Weltmeisters ein Schnitt entdeckt, der wohl auf Trümmerteile zurückzuführen sei. In einigen Tagen möchten die Italiener dazu Untersuchungsergebnisse liefern.
Mercedes kann eigene Erwartungen gerade nicht erfüllen
Für Mercedes wurde der Grand Prix nicht nur durch den Hamilton-Ausrutscher zum Debakel. Valtteri Bottas hatte das ganze Rennen über kaum Chancen auf Punkte, verpasste diese als Zwölfter am Ende auch. Damit war der erste "Nuller" der Silberpfeile seit den USA 2012 perfekt.
In der Konstrukteurswertung bedeutet dies 26 Punkte Rückstand, und das Duell mit Red Bull Racing wird mit einem erstarkten Sergio Perez auch nicht einfacher.
"Die Frustration ist überwältigend", musste Toto Wolff zugeben. Zusammen mit Monaco, wo Hamilton nur Siebter wurde und Bottas ausschied, sprach der Teamchef von "zwei nicht akzeptablen Wochenenden".
"Wir können unsere Erwartungen nicht erfüllen, niemand von uns im Team", sprach der Wiener Klartext.
Er selbst möchte nun erst einmal nach Hause fliegen und sich zehn Tage lang sammeln, ehe der Grand Prix von Frankreich in Le Castellet ansteht.
A massive moment from a mad race ????
— Formula 1 (@F1) June 6, 2021
Watch the best bits from Baku ????#AzerbaijanGP ???????? #F1