Seit der Übernahme durch Liberty Media werden regelmäßig altbewährte Strukturen in der Formel 1 hinterfragt. Nun steht die Startaufstellung auf dem Prüfstand.
Der ehemalige Williams-Techniker Pat Symonds gehört seit vergangenem Jahr zum Spezialisten-Team des Sport-Geschäftsführers Ross Brawn, das gemeinsam den Fahrplan für die Zukunft der Rennserie konzipiert.
Auf einer Konferenz der Motorsport Industry Association (MIA) verrät Symonds, dass eine Neuordnung der Startaufstellung in Erwägung gezogen wird. "Wir wissen, dass eines unserer Probleme ist, dass wir das schnellste Auto ganz vorne aufstellen und nicht nur das, wir trennen es auch noch vom Rest."
eSports sollen helfen
Um ein Desaster wie bei der 2016 für wenige Rennen eingeführten und grandios gescheiterten "Shootout-Qualifikation" zu vermeiden, sollen laut Symonds eSports helfen, verschiedene Szenarien zu testen. "Es müssen keine 300-Kilometer-Rennen gefahren werden. Uns interessieren nur die ersten drei Runden. Dann sehen wir was passiert. Werden wir eine viel aufregendere erste Runde bekommen oder eine riesige Kollision in Kurve eins?"
Der 64-jährige Brite ist ein Freund davon, das "virtuelle Umfeld" zu nutzen, um zu "evidenzbasierter Entscheidungsfindung" zu kommen.
Welche Varianten genau im Raum stehen ist nicht bekannt. Ein Modell das bereits im vergangenen Jahr diskutiert wurde sieht vor, drei Autos in der ersten Reihe nebeneinander zu platzieren. In der zweiten Reihe versetzt dahinter stehen zwei Wagen, in der dritten Reihe wieder drei und so weiter. Das könnte für mehr Überholmöglichkeiten vor der ersten Kurve sorgen, während die Piloten dahinter eine bessere Sicht auf das Feld haben.