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Wolff: Mercedes ist wie das ÖFB-Team

Der Wiener presst sein Team in die Underdog-Rolle des WM-Kampfs.

Wolff: Mercedes ist wie das ÖFB-Team Foto: © getty

Die Langeweile ist in die Formel 1 zurückgekehrt. Im Vergleich zu den letzten Jahren haben sich die Zeichen aber völlig umgekehrt: Mercedes fährt nun hinterher.

Lewis Hamilton konnte Max Verstappen beim Grand Prix der Steiermark nie gefährden, der dritte Sieg in den letzten vier Rennen war für den WM-Leader nach außen hin der einfachste.

Erstmals seit der Einführung der "neuen" Turbo-Ära konnte Mercedes über einen Zeitraum von vier Rennen nicht gewinnen. Die schleichende Wachablöse könnte die WM-Serie der Silberpfeile im Jahr 2021 zu einem Ende kommen lassen.

Ein neues Gefühl für Wolff

Toto Wolff sieht sein Team jedenfalls unter Zugzwang. Mit einem ÖFB-Trikot über der Schulter zum Interview bei "ServusTV" angetanzt, zog der Wiener Parallelen zum Auftritt Österreichs gegen Italien.

"Wir haben genauso gekämpft wie die Jungs und verloren. Wir sind in einer sehr ähnlichen Situation: Wir haben das weniger starke Paket, in diesem Jahr mit der Entwicklung aufgehört und müssen jeden Millimeter Performance suchen, sonst fährt der Zug ab", gab der Mercedes-Chef an, dass sich seine Truppe schon ganz auf die Entwicklung für das neue Reglement 2022 konzentriert.

 

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"Heute war das erste Rennen in den sieben, acht Jahren, in denen ich dabei bin, wo wir gemerkt haben: Das Paket ist nicht stark genug. Die Waffe, auf den Geraden ranzukommen, haben wir nicht. Es fehlt auch die Downforce. Die (Red Bull Racing, Anm.) können einen kleineren Flügel drauftun und fahren genauso schnell um die Ecke."

Durch diese Nachteile müsse das Team über die Grenzen gehen, was sich auch negativ auf die Reifen-Haltbarkeit auswirkt. Ein Teufelskreis, der jetzt schon viel für Red Bull sprechen lässt.

"Wir wussten, dass es eines Tages für uns härter werden würde, und jetzt ist diese Zeit gekommen. Wir werden das Rennen analysieren, um herauszufinden, was wir noch aus unserem Paket hätten herausquetschen können, um dann an jedem Wochenende etwas vom Rückstand weg zu knabbern."

"Wir sehen, dass Red Bull das Auto immer noch stark weiterentwickelt, während unser Fokus schon hauptsächlich auf 2022 liegt. Aber das bedeutet nicht, dass die Weltmeisterschaft bereits vorbei ist - ganz im Gegenteil. Wir werden mit allem kämpfen, was uns zur Verfügung steht. Das Duell ist noch in vollem Gange", versprach Wolff.

Mit dem Italiener geschaut

Auch hier sei eine Parallele zum ÖFB-Auftritt gegen Italien, das sich der Österreicher mit dem italienischen Formel-1-Chef Stefano Domenicali ansah, der zwischendurch schon sehr nervös geworden sei.

"Das Herz und die Mentalität waren immer da, dass wir noch den Ausgleich schießen können, noch ins Elfmeterschießen kommen können", sagt Wolff. "Das zeigt, dass du dich auch nach so einem Wochenende, wie wir es heute gehabt haben, wieder rauskämpfen kannst."

Titelkampf: Hamilton will sich nicht nervös machen

Auch Lewis Hamilton ist als Fahrer mit einer neuen Situation konfrontiert, "nur mehr" der Herausforderer zu sein.

Dass sein Kontrahent Max Verstappen samt Team die Trümpfe gegenwärtig auf seiner Seite hat, musste auch der siebenfache Weltmeister eingestehen, der aber versucht, sich "keine Sorgen zu machen".

"Ich wollte mithalten, aber bei dem Speed, den sie haben, war das schwierig. Sie sind schneller, daher kann ich nicht viel machen. Wir versuchen weiterhin, jedes Wochenende das Beste abzuliefern", so der Brite, der sich über ein "einsames Rennen" beschwerte. Nach vorne war die Lücke zu Verstappen zu groß, nach hinten konnte er sich sogar den Boxenstopp für frische Reifen leisten, um die schnellste Rennrunde einzufahren, was auch gelang.

"Wir müssen Performance finden. Ich weiß nicht, ob beim Heckflügel oder dem Motor, aber wir müssen etwas finden. Wir müssen einfach schauen, noch etwas Saft aus dem Auto quetschen zu können."

Dass sein Team die Entwicklung dabei schon auf nächstes Jahr richtet, dürfte Hamilton nur bedingt schmecken. Ob der 36-Jährige überhaupt weitermacht, ist bis dato ja nicht klar.

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